Russlands Notenbank-Chefin Elvira Nabiullina will Devisenmarkt-Interventionen soweit wie möglich verhindern. Es sei denn, die Rubel-Schwankungen bedrohen die Finanzstabilität. Im Interview mit Bloomberg sagte die oberste Währungshüterin, dass sie die Ölpreise mehrmals am Tag überprüfe. Doch sie könne keine Anzeichen für einen weiteren „massiven“ Rubel-Verfall entdecken.
Nabiullina sieht auch keine Anzeichen dafür, dass es zu einem weiteren Anstieg der Inflation kommen werde. Deshalb sei die Diskussion über eine „Unvermeidbarkeit“ von weiteren Leitzins-Erhöhungen unbegründet. Ende Januar stieg die Inflation von 11,4 Prozent auf 15 Prozent. Im Oktober 2014 lag die Teuerungsrate noch bei 8,3 Prozent, berichtet Trading Economics.
Sie rechnet aufgrund der Schrumpfung des BIPs und einem Rückgang der Nachfrage mit einer Verlangsamung des Preisanstiegs. Wenn sich die Ölpreise bei durchschnittlich 50 Dollar pro Barrel bewegen sollten, werde das BIP im aktuellen Jahr um drei bis vier Prozent schrumpfen, so Nabiullina.
Am Montag lag der Rubel bei 66,70 pro Dollar. In den vergangenen zwölf Monaten war die russische Währung um 47 Prozent eingebrochen. Doch am 3. Februar 2015 erholte sich der Rubel erstmals aufgrund des Anstiegs der Öl-Preise und lag um die Mittagszeit bei 67,75 pro Dollar.
Ende Dezember 2014 hatten in Russland tätige ausländische Unternehmen ihre Produkt-Preise aufgrund des Rubel-Verfalls erhöht. Um gegen den weiteren Anstieg der Inflation vorzusorgen, hatten Russen damit begonnen, Lebensmittel zu kaufen und zu verstauen.