Wirtschaft

Ölpreis-Absturz: OPEC plant Krisen-Sitzung

Die nigerianische OPEC-Chefin Diezani Alison-Madueke plant die Einberufung einer Dringlichkeits-Sitzung. Der fallende Öl-Preis füge den OPEC-Länder große Schäden zu und müsse daher erhöht werden. Zudem sagt die OPEC-Chefin auch, dass Saudi-Arabien einen Kurswechsel der Organisation blockiert.
25.02.2015 01:01
Lesezeit: 1 min

Einige Mitglieder der OPEC denken darüber nach, eine Krisensitzung einzuberufen, falls der Öl-Preis weiter sinken sollte. Die negativen Auswirkungen des fallenden Öl-Preises auf die Wirtschaft der OPEC-Länder seien nach Angaben der Öl-Ministerin Nigerias Diezani Alison-Madueke enorm.

Diese Aussage Alison-Madueke kommt nachdem die OPEC-Länder vor drei Monaten entschieden haben, trotz des Ölpreis-Verfalls seit Mitte Juni ihre Fördermengen von 30 Millionen Barrel pro Tag beizubehalten. Diese Entscheidung wurde hauptsächlich von Saudi-Arabien und den Golfstaaten getragen, die von ihrer traditionellen Strategie, die Preise möglichst hochzuhalten, abwichen. Nun wollen die OPEC-Länder dazu übergehen, ihren Marktanteil zu verteidigen.

Der Ölpreis-Verfall hat weltweit vor allem den Erdöl-Exporteuren Venezuela, Russland und Nigeria geschadet. „Fast alle OPEC-Länder – außer vielleicht der arabische Block – sind unzufrieden“, zitiert die Financial Times die OPEC-Chefin Alison-Madueke. Wenn der Preis „weiter fallen sollte, ist es sehr wahrscheinlich, dass ich eine außerordentliche Sitzung der OPEC in den nächsten sechs Wochen oder so einberufe (…) Wir haben bereits Gespräche mit den Mitgliedsstaaten geführt“, so Alison-Madueke. Doch Ölmarkt-Analysten sind mehrheitlich der Ansicht, dass Saudi-Arabien sich gegen eine derartige Dringlichkeits-Sitzung stellen wird. Saudi-Arabiens Öl-Minister Ali Al Naimi sagte im Dezember, dass sein Land keine Änderung bei den Fördermengen vornehmen werde, auch wenn der Öl-Preis auf 20 Dollar pro Barrel zurückfallen sollte.

Doch Nigerias Staatseinnahmen gehen zu 80 Prozent auf den Öl-Export zurück. In Venezuela liegt dieser Anteil sogar bei 96 Prozent.

Mit Verweis auf die Schiefergasförderung der USA in Verbindung mit dem fallenden Öl-Preis, sagte Venezuelas Präsident Nicolas Maduro im Dezember: „Sind Sie sich bewusst, dass ein Öl-Krieg tobt? Dieser Krieg hat ein Ziel: Russland zu zerstören. Zudem sei er auch gegen Venezuela gerichtet „um unsere Revolution zu zerstören und einen Zusammenbruch der Wirtschaft herbeizuführen“, so Maduro.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Fahrerlose Taxis in Hessen: Chinesische Technik, deutscher Pilotbetrieb
01.06.2025

In Deutschland startet das erste Pilotprojekt für autonome Taxis: Ohne Fahrer, aber mit Überwachung aus der Ferne. Ein Modell mit...

DWN
Technologie
Technologie Goldrausch 2.0: Wie Google KI neu definiert – und Europa zuschaut
01.06.2025

Google I/O 2025 bietet einen tiefen Einblick in die nächste Ära der Künstlichen Intelligenz – von echten 3D-Videocalls bis hin zu...

DWN
Panorama
Panorama Nur noch fünf Minuten: Schlummertaste in Deutschland beliebt
01.06.2025

Mit der Schlummertaste kann man das Aufstehen verzögern. Ärzte raten davon ab, aber die Praxis ist gerade in Deutschland gängig....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Gesundheitscheck vor der Einstellung: Rechte und Grenzen für Bewerber
01.06.2025

Ein Vorstellungsgespräch ist erfolgreich verlaufen, doch bevor der Arbeitsvertrag unterschrieben wird, fordert der potenzielle Arbeitgeber...

DWN
Technologie
Technologie SaaS ist tot – die Zukunft gehört der KI, nicht Ihrer Plattform
01.06.2025

Niemand will die Nutzung Ihrer Plattform lernen – Unternehmen wollen Ergebnisse. Künstliche Intelligenz ersetzt Tools durch fertige...

DWN
Panorama
Panorama EU-Reform könnte Fluggastrechte deutlich schwächen
01.06.2025

Von Verspätungen betroffene Fluggäste haben in Zukunft möglicherweise deutlich seltener Anspruch auf Entschädigung. Die EU-Staaten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...