Politik

Ukraine: Rechtsextreme boykottieren Friedens-Pläne mit Russland

Der Chef der ukrainischen Swoboda-Partei, Oleh Tjahnybok, ist der Ansicht, dass Kreml-Chef Wladimir Putin auf internationale Vereinbarungen „spucken“ würde. Russland sei der „ewige Feind“ der „Zivilisation“. Der Führer des militanten Rechten Sektors, Dimitri Jarosch, hingegen macht „Verräter im ukrainischen Offiziers-Korps“ für die Niederlage in Debalzewo verantwortlich.
15.03.2015 01:15
Lesezeit: 1 min

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Die rechtsextremen Parteien und Milizen in der Ukraine geraten offenbar außer Kontrolle. Sie unterstützen weder die Minsker Waffenruhe noch zielen sie auf eine diplomatische Lösung des gesamten Ukraine-Konflikts ab. Die Alleinschuld trage ihrer Ansicht nach der Kreml.

Der Chef der rechten ukrainischen Partei Swoboda, Oleh Tjahnybok, hat in einem Video-Interview mit naciya.info gesagt, dass Russland für den Konflikt in der Ost-Ukraine verantwortlich sei. Moskau schere sich nicht um internationale Vereinbarungen, sondern verteidige seine Interessen. „Sie spucken auf die internationale Politik (…) Putin hat die westlichen Politiker um den Finger gewickelt“, so Tjahnybok.

Tjahnybok ist davon überzeugt dass Russland nur militärisch besiegt werden könne. Russland sei der „ewige Feind“ der Ukraine und der Zivilisation. Sowohl die Ost-Ukraine als auch die Krim seien vollständig zu „befreien“. Eine andere Alternative gibt es für Tjahnybok nicht. Doch damit nicht genug. Die Russische Föderation müsse in 30 bis 40 kleine Staaten aufgeteilt werden.

Der Führer des militanten Rechten Sektors, Dimitri Jarosch, ist auf derselben Linie wie der Swoboda-Führer. Jarosch befindet sich derzeit im Regionalen Krankenhaus von Dnipropetrowsk (Video am Anfang des Artikels), da er während der Kämpfe im Osten der Ukraine verletzt wurde. In einem Interview mit der Pressestelle des Rechten Sektors führt er den Verlust von Debalzewo und die Rückschläge im Osten der Ukraine auf „Verräter innerhalb des Offizier-Korps“ des ukrainischen Militärs zurück.

Er fordert, dass jene „Verräter“ vor Gericht gebracht werden. Es entstünden aktuell ohnehin neue militärische Strukturen, so Jarosch. Damit gibt der Führer des Rechten Sektor einen Hinweis auf die jüngste Gründung eines „neuen Generalstabs“, der sich aus den Führern der Freiwilligen-Bataillone zusammensetzt. Diese wollen völlig unabhängig von Kiew agieren, da sie kein Vertrauen mehr in den offiziellen Generalstab haben. Der Ukraine-Konflikt könne nach Ansicht der Bataillone nur militärisch gelöst werden.

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