Finanzen

Finanzamt will auf Konten zugreifen: Griechen holen ihr Geld von der Bank

Die Bankeinlagen in Griechenland schrumpfen kontinuierlich und sind mittlerweile auf dem Stand von 2005. Erschwerend hinzu kommt, dass die Finanzbehörden angefangen haben, Konten von Steuer-Schuldnern zu konfiszieren. Dabei hat der Staat insbesondere die kleinen Sparer im Visier.
30.04.2015 02:21
Lesezeit: 1 min

Griechische Bankeinlagen sanken im März, wenn auch in einem langsameren Tempo als im Vormonat, meldete die Notenbank in Athen am Mittwoch. Auslöser der Schrumpfung von Bankeinlagen ist die Unsicherheit bei den Sparern, die im Zuge der Gespräche zwischen Griechenland und seinen Gläubigern ausgelöst wurde.

Geschäfts- und Privateinlagen sind von Februar auf März um 1,91 Milliarden Euro, also 1,36 Prozent, auf 138,55 Milliarden Euro gesunken, was der niedrigste Stand seit dem Februar 2005 ist, berichtet Reuters.

Im Februar 2015 betrug das Volumen der Einlagen noch 140,47 Miliarden Euro. Die griechischen Finanzbehörden haben am Montag damit begonnen, die Konten von Steuer-Schuldnern zu konfiszieren. Doch es trifft nicht die reichen Reeder: Unter anderem soll einem Griechen das Konto gesperrt worden sein, weil der 200 Euro Steuerschulden hatte. Die Maßnahme ist höchst riskant, weil sie einen Bank-Run auslösen könnte. Deshalb könnten sogar Kapitalverkehrskontrollen eingeführt werden.

Die Europäische Zentralbank hingegen will die Sicherheiten griechischer Banken für die Not-Kredite mit weiteren „Haircuts“ belegen: Der Wert der Sicherheiten soll um die Hälfte gesenkt werden. Die griechische Notenbank hält derzeit rund drei Milliarden Euro der ELA-Kredite als Puffer zurück, um im Fall eines Bank-Runs gewappnet zu sein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik Frankreich: Regierung von Premier François Bayrou scheitert bei Vertrauensfrage
08.09.2025

Frankreichs Regierung unter Premier François Bayrou ist an der Vertrauensfrage gescheitert. Ein krachendes Votum zwingt Präsident...

DWN
Politik
Politik Höhere Beitragsbemessungsgrenzen: Sozialbeiträge werden für Beschäftigte 2026 spürbar steigen
08.09.2025

Die schwarzrote Koalition will die Beitragsbemessungsgrenzen für Rente, Pflege und Krankenversicherung anheben – mit der Begründung,...

DWN
Politik
Politik Government Pension Fund Global: Norwegens Ölfonds trotzt den USA
08.09.2025

Der Government Pension Fund Global (GPFG) sorgt für Streit: Nach dem Ausschluss von Caterpillar und israelischen Firmen drohen die USA mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Autozulieferer unter Druck: Stellenabbau bei Bosch, Conti, ZF – Autobranche kämpft ums Überleben
08.09.2025

Die deutsche Autobranche steckt in einer existenziellen Krise. Auftragseinbrüche, Milliardeninvestitionen in E-Mobilität und massiver...

DWN
Finanzen
Finanzen Wölfe der Wall Street: US-Börsen zwischen Rekorden und Unsicherheiten – steigt der Goldpreis auf 5.000 Dollar?
08.09.2025

Die US-Börsen schwanken zwischen Euphorie und Risiko: Rekorde bei S&P 500 und Nasdaq treffen auf Sorgen um Fed-Unabhängigkeit und...

DWN
Politik
Politik EU-Asylagentur: Deutschland bei Asylanträgen nicht mehr führend
08.09.2025

Seit mehr als zehn Jahren lag Deutschland bei Asylanträgen in Europa unangefochten an der Spitze. Nun übernehmen Frankreich und Spanien...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Warum Führungskräfte manchmal unlogische Entscheidungen treffen – und was zu tun ist
08.09.2025

Führungskräfte treffen oft irrationale Entscheidungen – aus Zeitdruck, Denkfehlern oder Selbstüberschätzung. Doch wer mutig ist und...

DWN
Politik
Politik Zwei Jahre nach dem Start: Wird die Regierung das Heizungsgesetz abschaffen?
08.09.2025

Zwei Jahre nach Inkrafttreten des Heizungsgesetzes plant die schwarz-rote Koalition Änderungen. Zwischen Klimazielen, Förderkürzungen...