Wirtschaft

Gegen den Dollar: China will künftig den Gold-Preis bestimmen

China will im Verlauf des Jahres beim Gold-Fixing einen Referenzpreis in Yuan einführen. Damit will das Land eine Konkurrenz zum Londoner Gold-Fixing schaffen. Das Land liberalisiert seinen Goldmarkt und möchte die Goldbörse in Shanghai weltweit etablieren, um den Goldpreis bestimmen zu können. Die Amerikaner fürchten, dass China einen neuen Goldstandard einführen könnte, um den Dollar zu verdrängen.
20.05.2015 01:30
Lesezeit: 1 min

London steht im Wettbewerb mit dem chinesischen Shanghai Gold Exchange (SGE), nachdem dieser eine internationale Handelskammer in der Freihandelszone der Stadt gegründet hat. Dort können die Kapitalströme im Gegensatz zum Rest des Landes ungehindert verlaufen. „Die Zentralregierung öffnet den Goldmarkt Schritt für Schritt, in dem sie mehr Teilnehmern den Handel ermöglicht“, zitiert Bloomberg einen Analysten der Industrial Bank Co. in Shanghai. Im vergangenen September erhielt die HSBC Bank, die zu den größten Goldbanken der Welt gehört, eine Genehmigung, um als Vorstandsmitglied der SGE zu fungieren.

China kommt es als weltweit größter Goldproduzent vor allem darauf an, künftig Einfluss auf die Bestimmung des Goldpreises auszuüben. „Wir werden zweifellos einen chinesischen Gold-Fixierungskurs vor Jahresende haben und wir werden eine schnelle Entwicklung des chinesischen Gold-Optionsmarkts sehen. Dieser hat einen sehr liquiden Kreditmarkt und die Idee ist, dass sich die Liquidität gen Osten bewegen soll“, zitiert die Financial Times einen Gold-Händler. Chinesische Minenbetreiber und Raffinerien, die ihre Vermögenswerte im Ausland lagern, sollen ihre Mengen an Edelmetallen zurück nach China bringen. Die chinesischen Gold-Produzenten aus dem Ausland brauchen einen Yuan-Referenzpreis, damit dieser das Londoner Gold-Fixing in den Hauptwährungen ergänzen kann.

Im März hatte die Regierung in Peking die Beschränkungen von Im- und Export von Gold weitgehend aufgehoben, um heimischen Händlern den Edelmetallhandel zu erleichtern.

China hat in den vergangenen Jahren gegen den internationalen Trend massiv Gold angekauft. Die Amerikaner fürchten, dass Peking und Moskau gemeinsam einen neuen Goldstandard einführen könnten. Das Szenario wurde bereits vor einigen Jahren bei einem offiziellen War-Game des Pentagon durchgespielt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Wachstum von mehr als 600 Prozent: Senioren setzen verstärkt auf Cannabis als Medizin
28.08.2025

Immer mehr ältere Menschen entdecken Cannabis als Medizin – mit erstaunlichen Wachstumszahlen. Doch die Entwicklung wirft Fragen auf:...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Russlands Wirtschaft taumelt: Drei Faktoren könnten den Zusammenbruch auslösen
28.08.2025

Russlands Wirtschaft gerät unter dreifachen Druck: Die Zentralbank warnt, der Staatsfonds schmilzt, und die Energieeinnahmen brechen weg....

DWN
Finanzen
Finanzen Rheinmetall-Aktie im Aufwind: Europas größte Munitionsfabrik nimmt Betrieb auf
28.08.2025

Die Rheinmetall-Aktie rückt in den Fokus der Anleger: Mit der Eröffnung von Europas größter Munitionsfabrik in Deutschland setzt der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bitkom-Umfrage: Warum das Fax-Gerät im Handwerk noch nicht verschwindet
28.08.2025

Die Digitalisierung verändert viele Branchen, doch im Handwerk bleibt das Fax-Gerät erstaunlich präsent. Trotz Chancen und Potenzial...

DWN
Politik
Politik Rentensystem in Deutschland: Mehr Senioren kosten mehr Geld – welche Lösungen sind realistisch?
28.08.2025

Immer mehr Menschen gehen in Deutschland in den Ruhestand – doch die Ausgaben steigen drastisch. Neue Zahlen der Deutschen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schrumpfende Position: Deutschlands Weltmarktanteile gehen zurück
28.08.2025

Deutschlands Weltmarktanteile geraten seit Jahren unter Druck. Trotz starker Exportindustrie verliert die Bundesrepublik kontinuierlich an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Strategien für mehr Energieautarkie: Wie sich der Mittelstand unabhängig macht
28.08.2025

Strom vom Firmendach, Verträge mit Erzeugern und digitale Kontrolle über den Verbrauch: Für viele Mittelständler wird Energieautarkie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone-Wirtschaftsstimmung: Unerwartete Eintrübung im August
28.08.2025

Die Eurozone-Wirtschaftsstimmung hat sich im August stärker eingetrübt als erwartet. Neue Daten zeigen, dass das Vertrauen in mehrere...