Politik

Druck auf Merkel steigt: Hinweise auf direkte US-Wirtschafts-Spionage

Ein BND-Mitarbeiter hat offenbar in einer geheimen Sitzung des NSA-Untersuchungsausschusses eingeräumt, dass der BND für die NSA deutsche Firmen ausspioniert habe. Betroffen sind offenbar unter anderem Mercedes, die Deutsche Bank, Debitel und der Wertpapierdienstleister Clearstream.
05.06.2015 15:53
Lesezeit: 1 min

In der BND-Affäre erhärtet sich einem Magazinbericht zufolge der Verdacht der Wirtschaftsspionage des US-Geheimdienstes NSA gegen deutsche Firmen in Zusammenarbeit mit dem BND. Ein Mitarbeiter des BND habe im NSA-Untersuchungsausschuss in geheimer Sitzung eingeräumt, Suchbegriffe mit deutschen Firmennamen zu kennen, berichtete der Spiegel am Freitag vorab. „Wir haben das mal gefunden“, habe der Mann gesagt. Derlei Einträge seien „mal aufgetaucht“.

Dem Bericht zufolge hatten Parlamentarier den Zeugen, der beim BND für die Prüfung und Löschung kritischer Selektoren zuständig gewesen sei, mit einer Liste von Namen aus dem Archiv des Ex-NSA-Mitarbeiters Edward Snowden konfrontiert. Unter den 31 Einträgen fänden sich Firmen wie Mercedes, Deutsche Bank, der Wertpapierdienstleister Clearstream und die Telekommunikationsfirma Debitel. Der Mitarbeiter äußerte sich den Angaben zufolge aber nicht dazu, ob und wie lange die Selektoren aktiv waren und die NSA mithilfe des BND deutsche Ziele ausgespäht hat.

Der Spiegel berichtete zudem aus BND-Akten, der deutsche Auslandsgeheimdienst habe seit den 50er-Jahren im Auftrag des Kanzleramts jahrzehntelang bei Nato-Verbündeten spioniert, etwa unter den Kanzlern Konrad Adenauer (CDU) und Helmut Schmidt (SPD).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Wahlsieger Merz: Trotz Wermutstropfen Rambo-Zambo
23.02.2025

Der CDU-Chef bringt den Vorsprung aus den Umfragen ins Ziel: Die Union gewinnt die Bundestagswahl. Doch ein wichtiges selbstgestecktes Ziel...

DWN
Politik
Politik Historisches Debakel für die SPD: Scholz' Tage sind gezählt
23.02.2025

Trotz Widerstands innerhalb seiner Partei wollte er es noch einmal versuchen – und ist kläglich gescheitert. Die kürzeste Amtszeit...

DWN
Politik
Politik Erwartungen verfehlt: FDP erleidet mit Lindner herbe Wahlniederlage
23.02.2025

Die FDP bleibt unter den eigenen Erwartungen und hat sich von der Krise in der Ampel-Koalition nicht erholt. Parteichef Lindner und seine...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl: Union gewinnt vor AfD, Fiasko für die SPD - droht erneut eine Dreierkoalition?
23.02.2025

CDU und CSU gehen als klare Sieger aus der Bundestagswahl hervor – für die SPD ist es das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Die...

DWN
Politik
Politik Merz triumphiert, Scholz geschwächt: Die Konsequenzen der Wahl
23.02.2025

Deutschland hat entschieden, und es gibt einen klaren Gewinner. Dennoch dürfte die Regierungsbildung herausfordernd werden, da die Zeit...

DWN
Politik
Politik Wie es nach der Bundestagswahl weitergeht
23.02.2025

Nach der Bundestagswahl beginnt die nächste Phase: die Regierungsbildung. Dabei sind zahlreiche Schritte erforderlich, die sich über...

DWN
Politik
Politik Wahlrecht 2025: Kleinerer Bundestag, größere Auswirkungen – Das ändert sich für Wähler und Parteien
23.02.2025

Am Wahltag selbst werden die meisten Wählerinnen und Wähler keinen Unterschied bemerken. Doch hinter den Kulissen verändert sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schweizer Infrastrukturexperte: "Deutschland war lange der Wirtschaftsmotor Europas – das muss wieder so sein"
23.02.2025

Deutschland kämpft mit maroden Brücken, Straßen, Schienen, Strom- und Kommunikationsnetzen. Der Schweizer Infrastrukturexperte Alexander...