Politik

Riss in der Nord-Front: Österreich attackiert Deutschland

Nach Italien hat auch Österreich den von Wolfgang Schäuble in die Diskussion gebrachten Rauswurf Griechenlands scharf kritisiert. Dieser sei entwürdigend, sagte der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann.
12.07.2015 18:37
Lesezeit: 1 min

Der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann hat die von der deutschen Regierung ins Spiel gebrachte Idee eines zeitweisen Ausscheidens Griechenlands aus der Eurozone scharf kritisiert. "Vorschläge wie ein befristetes Ausschließen aus einer Währung halte ich für entwürdigend", sagte der SPÖ-Politiker am Sonntag vor Beginn des Euro-Sondergipfels zum Thema Griechenland in Brüssel. Die Idee eines "Grexit auf Zeit" sei zudem falsch, weil man dann auch anderen Euro-Mitgliedern zurufen könne: "Mach doch mal Pause von der Währung." Persönlich beschuldigen wolle er aber niemanden, sagte Faymann. Zugleich forderte er von der griechischen Regierung weitere Anstrengungen, um Vertrauen wiederherzustellen.

Zuvor hatte Italiens Premier Matteo Renzi Deutschland attackiert. Faymann hat bisher eher laviert. Der Schäuble-Vorschlag bot ihm allerdings die Möglichkeit, sich ein wenig zu profilieren. Allerdings schwelt der Konflikt zwischen Wien und Berlin schon länger. In Wien ist man erbost über die Russland-Sanktionen, die der österreichischen Wirtschaft außergewöhnlich zusetzen. Als Revanche hatte Österreich bei der Skandla-BAnk Hypo Alpe Adria einen hatrten Kurs eingeschlagen. Die deutschen öffentlichen Banken müssen nach der Einigung mit der BayernLB mit Abschreibungen von 45 Prozent ihrer Kredite rechnen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft De-minimis-Ausnahme: Trump hat europäischen Unternehmen bisher ein Geschenk im Wert von 800 Dollar hinterlassen
19.04.2025

Trumps Zollpolitik ermöglicht es europäischen Unternehmen, Waren bis 800 Dollar zollfrei in die USA zu versenden. Doch Experten warnen,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Osterleckereien 2025: Warum Schokolade, Butter & Co. teurer sind denn je
19.04.2025

Ostern 2025 wird für Verbraucher teurer – besonders bei traditionellen Produkten wie Schokohasen, gefärbten Eiern und selbstgebackenem...

DWN
Immobilien
Immobilien Gewerbeimmobilien als Kapitalanlage? Lage matters!
19.04.2025

Gewerbeimmobilien bieten nach wie vor interessante Renditechancen für ausgefuchste Marktkenner. Wer klug investiert, kann von stabilen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Wettbewerbskompass: Kurskorrektur bei Technologiewettbewerb dringend nötig!
19.04.2025

Europa steht vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen: Der globale Technologiewettbewerb spitzt sich zu, geopolitische Krisen...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalisierung im Bürgeramt: Passfotos ab Mai nur noch digital erlaubt
19.04.2025

Ab dem 1. Mai sind in Deutschland im Grunde nur noch digitale Passfotos erlaubt. Das neue Verfahren soll Fälschungen vorbeugen. Wer denkt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Italienische Luxusunternehmen: Prada übernimmt und trägt nun auch Versace
19.04.2025

Über einen möglichen Kauf war seit mehreren Monaten spekuliert worden: Der Luxuskonzern Prada schluckt den Konkurrenten Versace. Damit...

DWN
Technologie
Technologie „Mein alter Job als Softwareentwickler ist weg“ – Jentic-Chef über selbstprogrammierende KI-Agenten
19.04.2025

Der irische Tech-Unternehmer Sean Blanchfield ist überzeugt, dass KI-Agenten menschliche Programmierer und Softwareentwickler zunehmend...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt „We don’t believe in Outsourcing“ – Klöber zeigt, wie Produktion in Deutschland wieder gelingt
18.04.2025

Sitzen, aber richtig: Der Büromöbelhersteller aus Owingen setzt auf Inhouse-Produktion, recycelte Materialien und digitale Innovation –...