Politik

Sahra Wagenknecht: Diese „Einigung“ zerstört Europa

„Erneut sollen Steuermilliarden für die Fortsetzung einer absurden und gescheiterten Politik verschleudert werden. Die neuen „Hilfspakete“ dienen wieder nur der Zahlung alter Schulden mit neuen Schulden und der Stützung der griechischen Banken. Der wirtschaftliche Niedergang und die soziale Misere in Griechenland werden sich unter den Kürzungsprogrammen absehbar weiter verschärfen“, so Sahra Wagenknecht.
14.07.2015 02:10
Lesezeit: 1 min

Die Erste Stellvertretende Vorsitzende der Links-Fraktion Sahra Wagenknecht in einer Pressemitteilung:

Mit Angela Merkel, Wolfgang Schäuble und Siegmar Gabriel als Berlin-Troika hat Europa keine Zukunft. Erneut sollen Steuermilliarden für die Fortsetzung einer absurden und gescheiterten Politik verschleudert werden. Die neuen „Hilfspakete“ dienen wieder nur der Zahlung alter Schulden mit neuen Schulden und der Stützung der griechischen Banken. Der wirtschaftliche Niedergang und die soziale Misere in Griechenland werden sich unter den Kürzungsprogrammen absehbar weiter verschärfen. Das Ganze ist nichts als ein neuer Akt verantwortungsloser Konkursverschleppung", kommentiert Sahra Wagenknecht das Verhandlungsergebnis der Staats- und Regierungschefs der Eurozone in Brüssel. Die Erste Stellvertretende Vorsitzende der Links-Fraktion weiter:

Durch das neue Griechenland-III-Paket wird das Gesamtrisiko für den öffentlichen Haushalt in Deutschland die 100-Milliarden-Grenze überschreiten. Zugleich wird nicht nur die Fortsetzung der Kürzungspolitik, sondern auch der neue Privatisierungsfonds, eine Art Treuhand 2.0, dafür sorgen, dass die Aussichten, auch nur einen Teil unseres Geldes jemals wiederzusehen, sich weiter verschlechtern. Wir haben in Deutschland nach der Wiedervereinigung einschlägige Erfahrungen mit der Verschleuderung öffentlichen Vermögens durch eine Treuhandanstalt gemacht. Die Neuauflage einer solchen Geldverbrennungsmaschine zum Vorteil einflussreicher Wirtschaftskreise und korrupter Oligarchen ist nun wirklich das Letzte, was Griechenland in seinem Elend braucht.

Anstatt blind und gegen den Rat nahezu aller angesehenen Ökonomen eine gescheiterte Politik in Griechenland fortzusetzen, hätten Merkel und Schäuble mit einem Kurswechsel das Leiden der Griechen und den Schaden für uns alle zumindest begrenzen können. Griechenland braucht keine neuen Milliardenpakete, sondern einen Schuldenschnitt und außerdem eine höherer Besteuerung der reichen Oligarchen. Nur wenn die Wirtschaft dank neuer Investitionen wieder auf die Beine kommt, können auch wir davon ausgehen, dass wenigstens ein Teil des in der Vergangenheit bereit gestellten Steuergeldes zurückgezahlt werden kann.

 

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Berge, Natur und ganz viel ROBINSON Flair – die perfekte Auszeit in den Alpen.

Manchmal ist das Gute so nah. Keine lange Anreise, kein Jetlag – und trotzdem diese einzigartige Mischung aus Freiheit, Erholung und...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Ausbildung im Bestattungswesen: Wo Handwerk und Baggerfahren auf Medizin- und BWL-Studium treffen
26.03.2025

In einer Kleinstadt in Unterfranken lernen junge Menschen in einem Ausbildungszentrum den vielseitigen Beruf des Bestatters. Neben...

DWN
Finanzen
Finanzen Bargeld abheben wird schwieriger: Abbau von Bankfilialen und Geldautomaten - wie der Zugang zum Bargeld schwindet
26.03.2025

Immer weniger Geldautomaten, immer längere Wege: Nicht nur in ländlichen Gebieten wird die Bargeldversorgung schwieriger. Eine Analyse...

DWN
Finanzen
Finanzen Sorge vor Spekulanten: Türkei verbietet Leerverkäufe von Aktien
25.03.2025

Die politischen Turbulenzen in der Türkei haben zu drastischen Maßnahmen an den Finanzmärkten geführt. Die Sorgen vor Spekulanten, die...

DWN
Technologie
Technologie VW Bulli: Zwischen Tradition und Moderne - Eine Ikone wird 75
25.03.2025

Der Volkswagen Transporter hat sich seit seiner Einführung 1950 zu einem ikonischen Modell entwickelt. Als Symbol für Freiheit und...

DWN
Finanzen
Finanzen Europäische ETFS an der Börse heiß begehrt - Rüstungs- und Technologiesektor vorn
25.03.2025

An der Börse Frankfurt verzeichnen Händler ein starkes Kaufinteresse an europäischen ETFs, insbesondere an Fonds für Aktien aus der...

DWN
Technologie
Technologie Heizungsgesetz: Koalitions-Unterhändler planen Abschaffung der GEG-Novelle - Grüne mahnen
25.03.2025

Wenige Gesetze der Ampel-Koalition sorgten für so viel Kontroversen wie das Heizungsgesetz. Eine Arbeitsgruppe von SPD und CDU/CSU hat in...

DWN
Politik
Politik Geheime Friedensverhandlungen in Riad: USA und Russland ringen um Lösung für Ukraine
25.03.2025

Hochrangige Vertreter der USA und Russlands haben in Riad, der Hauptstadt Saudi-Arabiens, mehr als zwölf Stunden lang über einen...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienbranche bleibt skeptisch: Steigende Zinsen drücken auf die Stimmung
25.03.2025

Immobilienfirmen in Deutschland bewerten die aktuelle Geschäftslage schlechter als Ende des vergangenen Jahres. Mit dem politischen...