Der Bau der Pipeline Turkish Stream wurde nach Informationen der Nachrichtenagentur Tass gestoppt. Der Vertreter des türkischen Energieministeriums Sefa Sadık Aytekin bestätigte die Meldung und sagte, dass das Projekt bis auf weiteres „auf Eis gelegt wurde“, berichtet die Zeitung Hürriyet. Es hatte Unstimmigkeiten bei den Verhandlungen zwischen den Verhandlungsseiten gegeben.
Zudem gab der russische Premier Anatoli Medwedew den aktuellen Konflikt in der Türkei und die Regierungskrise als Gründe für die Entscheidung an. Für das Projekt Turkish Stream setzen sich insbesondere Kreml-Chef Wladimir Putin und sein türkischer Amtskollege Recep Tayyip Erdoğan ein. Allerdings sind die türkischen Oppositions-Parteien gegen das Projekt. Parlamentarier der Sozialdemokratischen CHP haben in den vergangenen Monaten Demonstrationen mitorganisiert, die sich gegen Turkish Stream richten, berichtet die Umwelt-Zeitung Kuzeyormanları.
Die südlich um die Ukraine herum verlaufende Pipeline Turkish Stream gilt als Nachfolgeprojekt der früheren South-Stream-Pläne, die infolge der Spannungen mit Moskau in der Ukraine-Krise gescheitert waren. Statt bis nach Bulgarien soll die vom russischen Küstenort Anapa durch das Schwarze Meer und die Türkei geführte Leitung nun bis nach Griechenland weitergebaut werden. Pro Jahr soll die Trasse bis zu 63 Milliarden Kubikmeter schaffen, zunächst sind von 2017 an knapp 15,6 Milliarden Kubikmeter für den Eigenverbrauch der Türkei geplant.