Politik

Anschläge gegen Russland: Ukraine löst Blackout auf der Krim aus

Auf der Krim ist es in der Nacht zum Sonntag zu einem massiven Stromausfall gekommen. Von der Ukraine aus waren mehrere Masten der Starkstromleitung gesprengt worden. Die Behörden der Krim haben die Stromversorgung im Lauf des Sonntags offenbar stabilisieren können.
22.11.2015 01:17
Lesezeit: 1 min
Anschläge gegen Russland: Ukraine löst Blackout auf der Krim aus
So posieren die Aktivisten im Internet nach der Beschädigung einer Hochspannungsleitung. (Foto: Euromaidan/Twitter)

Nach Anschlägen auf Starkstromleitungen in der Ukraine ist es auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim zu einem völligen «Blackout» gekommen. Fast zwei Millionen Menschen waren zunächst ohne Licht und Heizung, wie die örtlichen Behörden am Sonntag mitteilten. Mit eigenen Kraftwerken sowie mit Gasturbinen und Dieselgeneratoren sei die Versorgung zumindest in größeren Städten teilweise wieder hergestellt worden, sagte Sprecher Michail Scheremet der Agentur Tass zufolge. Die völkerrechtlich zur Ukraine gehörende Krim bezieht ihren Strom zu 70 Prozent vom ukrainischen Festland.

Seit mehr als zwei Monaten blockieren Krimtataren und ukrainische Aktivisten Warentransporte auf die Halbinsel und fordern von der Führung in Kiew das Kappen der Stromversorgung. Damit soll die Freilassung gefangener Ukrainer in Russland und das Ende von Einreiseverboten gegen krimtatarische Politiker erreicht werden.

Die Hochspannungsleitungen im Raum Cherson waren bereits beschädigt. Beim Versuch ukrainischer Sicherheitskräfte, Reparaturtrupps am Samstag Zugang zu den Masten zu verschaffen, kam es zu Zusammenstößen mit Demonstranten.

Die Behörden auf der 2014 von Russland annektierten Halbinsel riefen nach dem massiven Stromausfall den Notstand aus. Die Führung der Krim setzte einen Krisenstab ein.

«Die Situation ist stabil und unter Kontrolle», meinte Behördensprecher Scheremet auf der Krim. Der Strom würde aber vermutlich immer wieder für einige Stunden abgeschaltet. Bei Außentemperatur von plus 18 Grad Celsius in der Schwarzmeerregion bestehe keine große Gefahr durch abgeschaltete Heizungen. Die Brennstoffvorräte würden für mehrere Wochen reichen, hieß es.

Ein Mitarbeiter der ukrainischen Energiefirma Ukrenergo wurde mit den Worten zitiert, die Wiederherstellung der Versorgung könnte zwei Tage dauern. In den südukrainischen Gebieten Cherson und Mykolajiw seien 40 Prozent der Versorgung gefährdet, teilte das Energieministerium in Kiew mit. In zwei Kreisen sei der Strom ausgefallen.

Bereits in den vergangenen Tagen hat es Attentate gegeben, zu denen sich rechtsextreme Milizen und Krimtartaren bekannt hatten. Die Ukraine soll ein Umschlagplatz für Waffen für die Terrormiliz IS sein. Die Regierung in Kiew hat gegen die Aktionen bisher nichts unternommen. Die Regierung wird von der EU unterstützt und vom europäischen Steuerzahler finanziert.

Die USA und die EU wollen angeblich die Sanktionen gegen Russland verlängern. Frankreich sperrt sich noch, weil die Russen die Franzosen im Kampf gegen den IS unterstützen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Apple-Aktie rutscht ab: Jefferies-Analyst senkt Kursziel – jetzt Apple-Aktie kaufen?
21.01.2025

Die Apple-Aktie steht am Dienstag mächtig unter Druck. Ein skeptischer Analystenkommentar sowie schwächere Verkaufszahlen in China sorgen...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt-Entwicklung 2025: Stimmung hellt sich auf, welche Segmente sind die Favoriten?
21.01.2025

Nachdem das Transaktionsvolumen auf dem Immobilienmarkt für zwei Jahre deutlich zurückgegangen war, hat er sich vergangenes Jahr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steigende Sozialabgaben pushen Schwarzarbeit: Handwerk wird unbezahlbar
21.01.2025

Steigende Sozialabgaben sorgen für steigende Preise: Das Handwerk fordert jetzt eine Sozialabgabenbremse, sonst werden Handwerksarbeiten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IfW Kiel zur Trump-Präsidentschaft: "Zeiten der immer schnelleren Globalisierung vorbei"
21.01.2025

Für die deutsche Wirtschaft ist die Präsidentschaft von Donald Trump laut dem Wirtschaftsinstitut IfW Kiel mit erheblichen Unsicherheiten...

DWN
Politik
Politik Gericht bestätigt: Sächsische AfD darf als rechtsextrem bezeichnet werden
21.01.2025

Der sächsische Landesverband der AfD hatte 2023 gegen die Einschätzung des Verfassungsschutzes Beschwerde eingelegt, die Partei als...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis und Ölpreis: Trumps zweite Amtszeit könnte turbulent für den Rohstoffmarkt werden
21.01.2025

Donald Trump ist zum zweiten Mal US-Präsident – turbulente Zeiten scheinen sicher. Unmittelbare Auswirkungen kommen auf den...

DWN
Panorama
Panorama Macht Elon Musk hier den Hitlergruß? Wirbel um Video im Netz
21.01.2025

Bei einer Parade zu Trumps Amtseinführung reckt Elon Musk den ausgestreckten Arm zum Publikum. Viele wollen darin einen Hitlergruß...

DWN
Politik
Politik Trump erlässt Austritt aus Weltgesundheitsorganisation: "Die WHO hat uns abgezockt"
21.01.2025

Donald Trump verfügt in einem Präsidentenerlass, die Weltgesundheitsorganisation zu verlassen. Die WHO habe schlecht auf die...