Politik

Auf Kosten der Sparer: EZB-Politik verschafft Staaten Milliarden

Lesezeit: 1 min
01.02.2016 00:00
Bund, Länder und Kommunen sparen Milliarden durch die Geldschwemme der EZB. Der deutsche Staat kann sich über kräftige Einsparungen freuen. Den Preis dafür zahlen allerdings die Sparer.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die öffentlichen Haushalte in Deutschland sparen aufgrund der Niedrigzinspolitik der EZB Milliardensummen: Im vergangenen Jahr mussten Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherungen 43 Milliarden Euro weniger für Zinszahlungen ausgeben verglichen mit dem Zinsniveau vor Beginn der Finanzkrise im Jahr 2007, wie die Welt am Sonntag unter Berufung auf Berechnungen der Deutschen Bundesbank berichtete.

Insgesamt sparten die deutschen öffentlichen Haushalte seit 2008 rund 193 Milliarden Euro an Zinsausgaben. Doch die Einsparungen gehen zulasten der Sparer. Damit der Schulden-Haushalt eingedämmt werden kann, müssen sie Verluste in Milliardenhöhe hinnehmen. Der österreichische Banken-Chef Andreas Treichel nannte die Niedrigzinspolitik der EZB sogar eine „Enteignung aller Sparer in Europa“.

Die Einsparungen sind so groß, weil die EZB im Zuge der Finanz- und Staatsschuldenkrise ihre Leitzinsen fast auf null gesenkt hat. Außerdem gelten deutsche Staatsanleihen als sichere Geldanlage: Während der deutsche Staat 2007 noch über vier Prozent Zinsen zahlen musste, kann er sich nun nahezu zum Nulltarif verschulden.

Der Bund erzielte im vergangenen Jahr einen Rekordüberschuss von 12,1 Milliarden Euro.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Neue EU-Kommission: Nach heftigen Streit auf „umstrittenes“ Personal geeinigt
21.11.2024

Nach erbittertem Streit haben sich die Fraktionen im EU-Parlament auf die künftige Besetzung der Europäischen Kommission geeinigt. Warum...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirecard-Zivilprozess: Ein Musterkläger für 8500 Aktionäre - Kommt eine Entschädigung für Aktionäre?
21.11.2024

Holen sich Wirecard-Aktionäre jetzt eine Milliarden-Entschädigung von EY? Viereinhalb Jahre nach der Wirecard-Pleite geht es vor dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ifo-Umfrage: Industrie bewertet Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit miserabel
21.11.2024

Seit 1994 hat die Industrie ihre Lage nicht mehr so schlecht eingeschätzt, sagt das ifo Institut. Im EU-Vergleich stehen deutsche...

DWN
Panorama
Panorama Finnland startet Ermittlungen zum Kabelschaden in der Ostsee
21.11.2024

Nachdem die schwedischen Behörden bereits tätig wurden, hat nun auch die finnische Kriminalpolizei Ermittlungen zu einem Kabelschaden in...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nach vier Jahren: Castor-Transport erreicht Deutschland
20.11.2024

Nach vier Jahren hat erstmals wieder ein Castor-Transport mit hochradioaktiven Abfällen aus dem Ausland Deutschland durchquert. Der Zug,...