Politik

Bulgarien schickt Soldaten an griechische Grenze

Bulgarien will 400 Soldaten an seine Grenze mit Griechenland zu schicken, um für eine Verlagerung des Flüchtlingsstroms gewappnet zu sein. Im griechischen Idomeni sitzen aktuell mehr als 13.000 Flüchtlinge fest. Der Gouverneur der Region will den Notstand ausrufen.
05.03.2016 20:51
Lesezeit: 1 min

Bulgariens Ministerpräsident Boiko Borissow kündigte an, 400 Soldaten und andere Sicherheitskräfte an seine Grenze mit Griechenland zu schicken, um für eine Verlagerung des Flüchtlingsstroms gewappnet zu sein, meldet die AFP.

Zwei Tage vor dem EU-Flüchtlingsgipfel haben am Samstag rund 13.000 Menschen weiter am Grenzübergang Idomeni zwischen Griechenland und Mazedonien festgesessen. Der Gouverneur der Grenzregion, Apostolos Tzitzikostas, forderte die Regierung in Athen am Samstag auf, den Notstand auszurufen.

Insgesamt hielten sich 20.000 Menschen in der Region auf und damit mehr als 60 Prozent aller in Griechenland gestrandeten Flüchtlinge, sagte der Gouverneur Tzitzikostas dem Fernsehsender Skai, während er die Essensverteilung in Idomeni überwachte. Er warnte, seine Region könne die Lasten nicht mehr alleine schultern. Er forderte von Athen, den Notstand über das Gebiet zu verhängen.

Seit Mazedonien seine Grenze fast vollständig dicht gemacht hat, steigt die Zahl der in Griechenland festsitzenden Flüchtlinge stetig an. Griechischen Angaben zufolge ließ Mazedonien in den vergangenen zwei Wochen gerade einmal 2.000 Flüchtlinge über seine Grenze. Gleichzeitig treffen täglich rund tausend Flüchtlinge aus der Türkei auf den griechischen Ägäis-Inseln ein.

Am Montag verhandeln die EU und die Türkei über eine Rückführung der in Europa festsitzenden Flüchtlinge. Die türkische Regierung will für den Deal die Reisefreiheit ihrer Bürger im Schengen-Raum. Gleichzeitig schlägt Präsident Recep Tayyip Erdogan den Bau einer „Flüchtlingsstadt“ im Norden Syriens vor. EU-Kommissar Günther Oettinger will die versprochenen Gelder für die Türkei indes auf sieben Milliarden Euro erhöhen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Wahlsieger Merz: Trotz Wermutstropfen Rambo-Zambo
23.02.2025

Der CDU-Chef bringt den Vorsprung aus den Umfragen ins Ziel: Die Union gewinnt die Bundestagswahl. Doch ein wichtiges selbstgestecktes Ziel...

DWN
Politik
Politik Historisches Debakel für die SPD: Scholz' Tage sind gezählt
23.02.2025

Trotz Widerstands innerhalb seiner Partei wollte er es noch einmal versuchen – und ist kläglich gescheitert. Die kürzeste Amtszeit...

DWN
Politik
Politik Erwartungen verfehlt: FDP erleidet mit Lindner herbe Wahlniederlage
23.02.2025

Die FDP bleibt unter den eigenen Erwartungen und hat sich von der Krise in der Ampel-Koalition nicht erholt. Parteichef Lindner und seine...

DWN
Politik
Politik Bundestagswahl: Union gewinnt vor AfD, Fiasko für die SPD - droht erneut eine Dreierkoalition?
23.02.2025

CDU und CSU gehen als klare Sieger aus der Bundestagswahl hervor – für die SPD ist es das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Die...

DWN
Politik
Politik Merz triumphiert, Scholz geschwächt: Die Konsequenzen der Wahl
23.02.2025

Deutschland hat entschieden, und es gibt einen klaren Gewinner. Dennoch dürfte die Regierungsbildung herausfordernd werden, da die Zeit...

DWN
Politik
Politik Wie es nach der Bundestagswahl weitergeht
23.02.2025

Nach der Bundestagswahl beginnt die nächste Phase: die Regierungsbildung. Dabei sind zahlreiche Schritte erforderlich, die sich über...

DWN
Politik
Politik Wahlrecht 2025: Kleinerer Bundestag, größere Auswirkungen – Das ändert sich für Wähler und Parteien
23.02.2025

Am Wahltag selbst werden die meisten Wählerinnen und Wähler keinen Unterschied bemerken. Doch hinter den Kulissen verändert sich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schweizer Infrastrukturexperte: "Deutschland war lange der Wirtschaftsmotor Europas – das muss wieder so sein"
23.02.2025

Deutschland kämpft mit maroden Brücken, Straßen, Schienen, Strom- und Kommunikationsnetzen. Der Schweizer Infrastrukturexperte Alexander...