Politik

Fußball: EM drohen wegen Terrors Geisterspiele

Die UEFA hält es für denkbar, dass Spiele bei der Fußball-EM in Frankreich als Geisterspiele, also ohne Zuseher, ausgetragen werden könnten. Absagen will die UEFA die Endrunde der Europameisterschaft zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht.
24.03.2016 01:51
Lesezeit: 1 min

Nach den Terror-Anschlägen von Brüssel hat die UEFA einen Plan B für die EM in Frankreich ins Gespräch gebracht: «Wir können die Möglichkeit, hinter verschlossenen Türen spielen zu müssen, genauso wenig ausschließen wie den Terrorismus», sagte UEFA-Vizepräsident Giancarlo Abete am Mittwoch in einem Interview mit dem italienischen Radiosender Radio24. «Die Euro 2016 ist eine Veranstaltung, die man nicht verschieben oder absagen kann. Man kann keine Spiele auf andere Tage verschieben, weil in einem Turnier alles davon abhängt, dass festgelegte Daten eingehalten werden.»

Trotz der Terrorserie in Europa wollen die französischen Gastgeber der Fußball-Europameisterschaft 2016 das Turnier nicht infrage stellen. «Das wäre eine Niederlage, damit würde man den Terroristen einen Sieg geben», sagte Premierminister Manuel Valls am Mittwoch in einem Interview des Senders Europe 1. «Die Fußball-Europameisterschaft abzusagen oder zu verschieben hieße, diesen Feiglingen recht zu geben», sagte Sport-Staatssekretär Thierry Braillard der Zeitung «L'Équipe». Er glaube auch nicht, dass die UEFA als Organisatorin der EM darüber nachdenke.

Braillard betonte, die Sicherheit sei eine zentrale Frage bei den Vorbereitungen für die EM, die am 10. Juni beginnen soll. «Im Hinblick auf die Sicherheit kann man nicht mehr tun», versicherte er. «Wir wiederholen es seit mehreren Monaten, die terroristische Bedrohung war von Anfang an Teil unserer Überlegungen.» Braillard mahnte: «In solchen Momenten darf man nicht Angst zur Angst hinzufügen.» Er bemühte sich auch, mögliche Sorgen der Teams zu zerstreuen: «Jede Mannschaft wird von Elite-Polizisten bewacht werden, wie auch ihre Trainingsorte und Unterkünfte.»

Frankreich war im vergangenen Jahr mehrfach Ziel islamistischer Terroristen. In Paris starben dabei im November 130 Unschuldige, unter anderem sprengten sich drei Männer während eines Länderspiels in der Nähe des Stade de France in die Luft.

Der Chef des EM-Organisationskomitees, Jacques Lambert, rief dazu auf, nicht in Panik zu verfallen. Er verwies auf die strengen Sicherheitsvorkehrungen, die für die EM geplant sind, darunter Metalldetektoren an einigen Stadien und systematische Leibesvisitationen.

Auch Frankreichs Fußballverbands-Chef Noël Le Graët betonte in einem Interview der französischen Nachrichtenagentur AFP, die EM werde stattfinden. «Die Frage stellt sich nicht mal», sagte er. Das gleiche gelte auch für das Freundschaftsspiel der Franzosen gegen Russland am kommenden Dienstag im Stade de France.

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik NATO: Geringeres Plus bei Verteidigungsausgaben
01.09.2025

Die Verteidigungsausgaben der NATO-Staaten steigen weiter, doch das Tempo verlangsamt sich. Während Europa und Kanada aufholen wollen,...

DWN
Finanzen
Finanzen Pharma-Aktien: Sollten Anleger in der schwachen Phase einsteigen?
01.09.2025

Pharma-Aktien haben 2025 ein schwaches Jahr hinter sich – trotz steigender Medikamentennachfrage und solider Quartalszahlen. Politische...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: KI-Blase, Goldpreis bei 4.000 Dollar und die Schwäche des Septembers
01.09.2025

September gilt historisch als der schwächste Monat für Aktien – doch Analysten sehen Chancen. Während OpenAI-Chef Sam Altman vor einer...

DWN
Finanzen
Finanzen Kapitalfonds erhöhen Druck im Machtkampf um die Bavarian Nordic-Aktie
01.09.2025

Der Machtkampf um die Bavarian Nordic-Aktie eskaliert: Vorstand und Fonds drängen auf Annahme des Übernahmeangebots, während...

DWN
Politik
Politik Flugzeug mit Ursula von der Leyen betroffen von GPS-Störung
01.09.2025

Ein ungewöhnlicher Zwischenfall sorgt für Aufsehen: Ein Flugzeug mit Ursula von der Leyen an Bord gerät ins Visier einer mutmaßlich...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Berufungsgericht: Trump-Zölle sind illegal
01.09.2025

Das US-Berufungsgericht hat Trumps Strafzölle für ungesetzlich erklärt – doch vorerst bleiben sie in Kraft. Nun entscheidet der...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Innovation zur Verstaatlichung: Wo die Intel-Aktie gescheitert ist
01.09.2025

Intel galt einst als Inbegriff amerikanischer Technologieführung. Doch Milliardenverluste, strategische Fehltritte und politische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mehrheit der Beschäftigten gegen längere Arbeitszeiten
01.09.2025

Viele Beschäftigte lehnen längere Arbeitszeiten klar ab – trotz politischer Forderungen und wirtschaftlicher Argumente. Eine aktuelle...