Aus Sicherheitsgründen fordern die USA die Ausreise von Angehörigen ihrer Streitkräfte und ihres diplomatischen Personals in der Südtürkei. Das teilte die Kommandozentrale für die US-Streitkräfte in Europa (EUCOM) am Dienstag in Stuttgart mit. Die Entscheidung sei in Abstimmung mit der türkischen Regierung gefallen, hieß es. Die Sicherheit der Familien müsse gewährleistet sein. Das US-Außenministerium erneuerte seine Reisewarnung für die Türkei.
Terrorgruppen hätten Touristen explizit zum Ziel gemacht, hieß es in einer Mitteilung. In der Türkei wurden in den vergangenen Monaten mehrere Anschläge verübt. Ein Selbstmordattentäter riss am 19. März auf einer belebten Einkaufsstraße in Istanbul vier Menschen mit in den Tod (Video am Anfang des Artikels). Zuvor starben bei einem Anschlag in Ankara 37 Menschen. Die deutsche Botschaft und andere Einrichtungen waren zeitweise wegen Warnungen geschlossen worden.
Von der Ausreise betroffen sind rund 670 Angehörige, wie eine Sprecherin von EUCOM mitteilte. Es handelt sich um Familien von Militärangehörigen, die an der Nato-Luftwaffenbasis in Incirlik sowie in Mugla und Izmir stationiert sind. Auch Angehörige von Mitarbeitern des US-Konsulates in Adana wurden zur Ausreise aufgefordert.
Die USA fliegen von Incirlik aus Luftangriffe gegen den Islamischen Staat (IS). Die Basis liegt etwa 100 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt. Betroffen sind die Angehörigen die sich im Südosten der Türkei aufhalten, sowie in der Nähe der syrischen Grenze und an der Westküste in der Umgebung von Izmir. Für Ankara und Istanbul gibt es keine Empfehlung, die Städte zu verlassen.
„Wir verstehen, dass dies für die Militär-Familien verstörend ist, aber wir müssen sie in Sicherheit bringen, um die Kampfkraft unserer Kräfte sicherzustellen. Sodass wir unseren engen Verbündeten Türkei im Kampf gegen den Terrorismus unterstützen können“, so Nato-Oberbefehlshaber General Philip M. Breedlove laut Wall Street Journal.
Die Entscheidung fiel einen Tag nachdem Israel seine Bürger aufgefordert hatte, die Türkei „so bald wie möglich“ zu verlassen. Als Grund werden Bedenken über Angriffe des IS genannt.
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