Finanzen

Saudi-Arabien sperrt seine Häfen für Irans Öltanker

Saudi-Arabien hat seine Hoheitsgewässer offenbar für iranische Öltransporte gesperrt. Auch Häfen von Bahrain dürfen demnach von Schiffen, die iranisches Öl transportieren, nicht mehr angefahren werden. Dies geht aus einem Rundschreiben einer Versicherung hervor, dass von offizieller Seite bislang nicht bestätigt wurde.
05.04.2016 00:50
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Saudi-Arabien geht gegen seinen Rivalen Iran vor. Wie Financial Times meldet, hat das Land seine Hoheitsgewässer für iranische Öltransporte gesperrt. Schiffe des Nachbarlandes dürften keine saudischen Häfen mehr anlaufen. Als Quelle dafür dient das Rundschreiben einer Versicherungsfirma, das bereits im Februar verschickt wurde. Demzufolge gilt das Durchfahrtsverbot für Schiffe, die iranisches Öl an Bord haben, auch für die Gewässer Bahrains. Aus dem Schreiben der Versicherung soll außerdem hervorgehen, dass Schiffe, die zuvor in iranischen Häfen verkehrt haben, die gesonderte Zustimmung der Behörden für eine Durchfahrt haben müssten.

Von offizieller Seite wurde die Sanktion bisher nicht bestätigt. Weder die saudische Ölgesellschaft Aramco noch die staatliche Schifffahrtsgesellschaft haben sich Financial Times gegenüber geäußert. Iranische Funktionäre hatten sich besorgt über die Zirkulation des Rundschreibens gezeigt. Die Maßnahmen würden den Verkauf von Erdöl behindern.

Zwar haben Saudi-Arabien und Bahrain nur wenig Anteil am Persischen Golf, Riad verfügt aber darüber hinaus über eine Beteiligung an einer wichtigen Öllagerstätte im Mittelmeer, zu der Iran bisher der Zugang verwehr wurde. Auch die Pipeline der Arab Petroleum Pipeline Company – mit der Öl vom Roten Meer ins Mittelmeer transportiert werden kann – darf der Iran nicht benutzen. Auch an diesem Projekt besitzt Saudi-Arabien Anteile.

Obwohl keine offizielle Stellungnahme der saudischen Regierung existiert, scheint das bloße Gerücht über das Verbot zu wirken. „Es wird als unkalkulierbares Risiko betrachtet. Keiner will seine Beziehungen mit den Saudis aufs Spiel setzen“, so ein von Financial Times zitierter Schiffbroker. Saudi-Arabien hatte am vergangenen Freitag bekanntgegeben, dass es einer lange diskutierten Beschränkung der Ölförderung nur zustimmen werde, wenn auch der Iran an die Abmachung gebunden sei. Dieser wies die Forderungen zurück und betonte, man werde die Förderung zumindest bis zu jenem Umfang hochfahren, der vor der Einsetzung westlicher Sanktionen erreicht wurde.

*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Babyboomer verlassen die Bühne: Jetzt kommt das große Chaos am Arbeitsmarkt
29.06.2025

Die Babyboomer verabschieden sich in Scharen – und mit ihnen verschwinden Loyalität, Erfahrung und Arbeitsdisziplin. Zurück bleibt ein...

DWN
Panorama
Panorama Ersatzpflege: Was sich für pflegende Angehörige ab dem 1. Juli ändert
29.06.2025

Pflegende Angehörige stemmen den Großteil der häuslichen Pflege in Deutschland – oft bis zur Erschöpfung. Doch was passiert, wenn sie...

DWN
Immobilien
Immobilien Heizkosten: Vergleich der Kosten für verschiedene Heizungslösungen - Tipps
29.06.2025

Heizöl, Pellets, Gasheizung oder Wärmepumpe: Wer 2025 neu heizt, muss weiterhin hohe Kosten einpreisen. Doch welche Heizungslösung ist...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Elon Musks X wird zur Bank: Der Angriff auf das Finanzsystem
29.06.2025

Elon Musks Plattform X will mehr sein als ein soziales Netzwerk. Mit eigenen Finanzdiensten und digitaler Geldbörse kündigt sich eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Pandora und Amazon decken globales Fälschernetzwerk auf
29.06.2025

Pandora und Amazon decken ein globales Netzwerk von Produktpiraten auf. Die Drahtzieher in China sitzen nun im Gefängnis – doch die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Verteidigungsbranche boomt: Diese fünf Aktien setzen Analysten jetzt auf die Watchlist
29.06.2025

Der globale Rüstungsboom bietet Anlegern neue Chancen. Fünf Aktien stehen bei Analysten hoch im Kurs – von Hightech-Zulieferern bis zu...

DWN
Panorama
Panorama Unwetterwarnungen: Was sie können und was nicht
29.06.2025

Unwetterwarnungen sollen Leben retten – und das möglichst rechtzeitig. Doch nicht immer klappt das. Warum ist es trotz modernster...

DWN
Politik
Politik Bundeswehr: Rüstung auf dem Papier – Defizite auf dem Feld
29.06.2025

Die Bundeswehr bleibt trotz 100-Milliarden-Sondervermögen kaum einsatzfähig. Es fehlt an Ausrüstung, Personal und Struktur. Ist das...