Frankreichs Staatschef François Hollande verharrt rund ein Jahr vor der Präsidentenwahl in einem beispiellosen Umfragetief, wie AFP meldet. Demzufolge wollen drei Viertel der Franzosen, dass Hollande auf eine Kandidatur im Frühjahr 2017 verzichtet, wie eine am Donnerstag in der Tageszeitung Le Parisien veröffentlichte Umfrage ergab. In einer anderen Umfrage für den TV-Sender BFMTV stellen 87 Prozent der Befragten Hollande eine schlechte Bilanz aus.
Der Sozialist ist angesichts von schleppendem Wirtschaftswachstum und Rekordarbeitslosigkeit so unbeliebt wie kein anderer Präsident vor ihm in Frankreichs jüngerer Geschichte. Der Rückhalt fehlt. Zuletzt gingen hunderttausende Menschen gegen seine Pläne für eine Lockerung des Arbeitsrechts auf die Straßen. Druck kommt außerdem von der Sozialprotestbewegung „Nuit debout“. Ende März musste der Präsident seine Pläne aufgeben, wegen terroristischer Straftaten verurteilte Franzosen ausbürgern zu können.
Hollande hat nach eigenen Angaben noch nicht entschieden, ob er sich zur Wiederwahl stellt. Er wolle am Jahresende beschließen, ob er im nächsten Jahr ein neues Mandat anstreben werde, sagte er dem TV-Sender France 2 am Donnerstag auf die Frage nach einem Zeitpunkt. „Meine Politik bringt Ergebnisse hervor und wird noch mehr hervorbringen“, fügte er hinzu. Der Sozialist hatte zuletzt verkündet, er wolle 2017 nicht mehr bei den Präsidentschaftswahlen antreten, falls Erfolge im Kampf gegen die hohe Erwerbslosigkeit ausblieben.
*** Bestellen Sie den täglichen Newsletter der Deutschen Wirtschafts Nachrichten: Die wichtigsten aktuellen News und die exklusiven Stories bereits am frühen Morgen. Verschaffen Sie sich einen Informations-Vorsprung. Anmeldung zum Gratis-Newsletter hier. ***