Nach Massenentlassungen in Saudi-Arabiens Bauindustrie sitzen tausende Arbeiter aus Indien, Pakistan und den Philippinen ohne Geld und Arbeit in der Golfmonarchie fest. Allein 20.000 Philippiner könnten betroffen sein, sagte Gilbert Saludo von der philippinischen Organisation Migrante am Dienstag laut AFP. Manche hätten nichts mehr zu essen und wühlten im Müll nach Nahrungsmitteln, teilte die Gruppe mit, die sich um die Millionen im Ausland arbeitenden Philippiner kümmert.
Die saudi-arabische Wirtschaft stützt sich in hohem Maße auf Arbeitskräfte aus dem Ausland. Grund für die Entlassungen ist der gesunkene Ölpreis, wodurch in der Ölmonarchie das Geld für Investitionen fehlt. Indien verhandelt derzeit mit der saudi-arabischen Regierung über die Rückkehr seiner Staatsbürger, deren Zahl sich Berichten zufolge auf etwa 10.000 beläuft. Pakistans Regierung bestätigte, dass auch sie sich mit dem Problem befasst, nannte aber keine Zahlen.
Die gefeuerten Arbeiter haben kein Geld für die Rückreise, da viele von ihnen monatelang nicht bezahlt wurden. Eine weitere Hürde sind die strengen Arbeitsgesetze: Damit sie Saudi-Arabien verlassen dürfen, benötigen sie nach Angaben der indischen Regierung eine Erlaubnis ihres saudischen Arbeitgebers. Dieser hat in den meisten Fällen jedoch die Reisedokumente eingezogen.