Politik

EU-Außenminister diskutieren über EU-Armee

Lesezeit: 1 min
19.09.2012 10:25
Die Außenminister von elf EU-Ländern haben bei ihrem Treffen am Montag einen Bericht über die Zukunft Europas verfasst: Er sieht eine EU-Armee und und stärkere Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie vor.
EU-Außenminister diskutieren über EU-Armee

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell: Bundesbank-Chef Weidmann warnt vor Inflation und Zerstörung des Geldsystems

Die Außenminister von elf EU-Ländern sprechen sich für eine EU-Armee aus. In einem Abschlussbericht über ihr Treffen am 17. September kommen sie zu dem Schluss, dass die EU neu organisiert werden müsse, will sie ihren Anspruch als Weltmacht erhalten: „Um die EU zu einem echten Akteur auf globaler Ebne zu machen, glauben wir, dass wir auf lange Sicht eine Europäische Verteidigungspolitik mit gemeinsamen Anstrengungen in Bezug auf die Rüstungsindustrie (zum Beispiel die Schaffung eines einheitlichen Marktes für Rüstungsprojekte) anstreben sollten; Für einige Mitglieder der Gruppe könnte das eine EU-Armee beinhalten“, heißt es in dem acht Seiten langen Bericht.

Welche Länder genau an einer möglichen EU-Armee beteiligt wären und warum sie nicht alle Staaten umfassen würde, ist in dem Dokument nicht beschrieben. Der Bericht über „die Zukunft der Europa Gruppe“ wurde von den Außenministern aus Deutschland, Österreich, Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Polen, Portugal und Spanien erstellt.

Der Plan der Außenminister folgt dabei einem ähnlichen Muster wie die Vision des EU-Kommissionspräsidenten Jose Manuel Barroso, dem ein europäischer Superstaat vorschwebt (mehr hier).

Absolute Priorität hätte dabei die Bewältigung der Krise in der Eurozone. Auch die elf Außenminister sprechen sich für eine zentrale Bankenaufsicht aus, über die in der EU Streit ausgebrochen ist. Während Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bankenunion bis zum Ende des jahres für unrealistisch hält (mehr hier), drängt vor allem Frankreich auf eine schnelle Umsetzung (mehr hier). Die zentrale Bankenaufsicht über alle 6.000 Banken in der Eurozone würde die EZB zu einer zentralistischen Mammut-Behörde verwandeln (mehr hier).

Erst nach der Bewältigung der Eurokrise könnten weitere Anpassungen in der Funktion der EU durchgeführt werden. Dazu wären dann wohl auch neue Verträge nötig.

Mehr Themen:

Zugriff auf deutsche Sparer: Merkel fährt Brüssel in die Parade

EU-Kommission: Kleine Banken Europas sind das wirkliche Problem

EU: Ratspräsident Van Rompuy will nationale Staatshaushalte auflösen


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...