Das lettische Militär meldet, man habe nahe der eigenen Seegrenze ein Schiff der russische Marine gesichtet. Das Kriegsschiff soll etwa 13 Kilometer vor der Küste in internationalen Gewässern der Ostsee geortet worden sein, wie die Streitkräfte des Nato-Staates Lettland am Donnerstag im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilten.
Die Nato hatte in den vergangenen Tagen mehrere russische Militärflugzeuge im internationalen Luftraum über der Ostsee gesichtet, betont jedoch, dass die Flugzeuge den von der Nato beanspruchten Luftraum nicht verletzt hätten. Die Nato hat ihre Aktivitäten im Osten verstärkt, so hat Polen die Verlegung von Truppen an die Ostgrenze des Landes angekündigt.
Der estnische Luftwaffen-Chef Jaak Tarie warnte jedoch vor Panikmache. Es sei nicht ungewöhnlich, dass sich russische Flugzeuge nahe des baltischen Luftraums bewegten, sagte er der Agentur BNS. Es bestehe keine direkte Gefahr für Estland, meinte er.
Russland hat sich zu den Vorwürfen bisher nicht geäußert. Die Nachrichtenagentur Ria Novosti berichtet von den Vorfällen nicht, widmet aber einer Pressekonferenz des neuen Nato-Generalsekretärs Jens Stoltenberg breiten Raum und schreibt:
„Wir wollen keine Konfrontation unter den Bedingungen eines Kalten Krieges, genauso ist es im Interesse Russlands, vertrauensbildende Maßnahmen zu akzeptieren“, sagte er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz nach seinen Verhandlungen mit dem Außenminister Griechenlands. „Wir möchten solche Beziehungen der Kooperation und solche konstruktiven Beziehungen zwischen Russland und der Nato erreichen, wie diese nach dem Mauerfall und nach dem Ende des Kalten Krieges geherrscht haben.“