Während sich die Auswirkungen des Bahnstreiks auf die öffentliche Ordnung offenbar in Grenzen gehalten haben, protestierten die Bahn-Mitarbeiter am Freitag in Berlin gegen die Deutsche Bahn. Die dpa meldet, dass etwa 500 Personen an der Demo teilgenommen haben. Die GdL meldet dagegen über 1.000 Teilnehmer.
Die Mitteilung der GdL im Wortlaut:
Rund 1 200 Lokomotivführer, Zugbegleiter und Bordgastronomen, Instruktoren/Trainer und Disponenten hatten sich vor dem Bahntower versammelt, um gegen die Blockadehaltung der Deutschen Bahn im laufenden Tarifkonflikt zu protestieren. Mit Schildern, Spruchbändern und Transparenten bekannten sie sich zu den gemeinsamen Forderungen und bestärkten die GDL in ihrem konsequenten tarifpolitischen Kurs. Die Berliner Zugbegleiterin Kathrin Gardow dankte dem GDL-Vorstand und den Lokomotivführern im Namen des Zugbegleitpersonals für ihre Solidarität. Solidarische Grüße des Deutschen Beamtenbundes und seiner Gewerkschaft übermittelte der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft Reiner Wendt. Auch bei der Kundgebung anwesende Mitglieder anderer Gewerkschaften, darunter der IG Metall und der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, sagten der GDL ihre Unterstützung zu.
Nach wie vor verweigert die DB der GDL das Grundrecht auf Koalitionsfreiheit. Sie will die GDL zwingen, ihr Verhandlungsmandat für ihre ureigenen Mitglieder quasi an der Garderobe abzugeben. Doch Grundrechte sind unteilbar und unterliegen keinesfalls der Verfügungsgewalt der Deutschen Bahn. So lange die DB die Grundrechte der GDL-Mitglieder nicht anerkennt, so lange kann der Tarifkonflikt nicht beendet werden. Erst mit den inhaltlichen Verhandlungen über Arbeitszeit und Entgeltfragen sind Kompromisse möglich.