Lesezeit: 1 min
27.11.2014 18:53
Die Risikoprämien für Staatsanleihen Deutschlands, Italiens, Spaniens und Frankreichs sind auf neuen Allzeittiefs. Die Märkte erwarten baldige Käufe durch die EZB. Der Dax scheitert an der 10.000er-Marke, und der Ölpreis kollabiert, weil die OPEC die Produktion nicht kürzt.
Börse: Dax schließt im Plus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Dax hat am Donnerstag den elften Tag in Folge zugelegt. Damit schaffte der deutsche Leitindex die längste Gewinnserie seit eineinhalb Jahren, schrammte allerdings knapp an der psychologisch wichtigen Marke von 10.000 Punkten vorbei. Am Rohstoffmarkt gerieten die Ölpreise massiv unter Druck, nachdem das Kartell Opec sein Förderziel trotz des anhaltenden Preisverfalls nicht kürzte. Die Nordseesorte Brent verbilligte sich daraufhin um mehr als sechs Dollar das Fass - der größte Tagesverlust seit 2011.

Am Aktienmarkt schloß der Dax 0,6 Prozent höher bei 9975 Punkten. „Die Rückkehr in den fünfstelligen Kursbereich ist greifbar nahe“, sagte Christian Henke, Analyst bei IG Markets. Der EuroStoxx50 gewann 0,6 Prozent, die Wall Street blieb wegen des Thanksgiving-Feiertags geschlossen. Die Hoffnung auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik in der Euro-Zone treibt weiter die Kurse. EZB-Chef Mario Draghi hatte vor kurzem die Tür für Staatsanleihenkäufe der Zentralbank weit aufgemacht. Damit würde die Zentralbank mehr Geld in die Wirtschaft pumpen, um die schwächelnde Konjunktur in der Euro-Zone anzukurbeln und die extrem niedrige Teuerung zu erhöhen. Allein in Deutschland markierte die Inflationsrate im November den niedrigsten Stand seit Februar 2010. Die Verbraucherpreise stiegen durchschnittlich nur noch um 0,6 Prozent zum Vorjahr.

Für den Euro ging es angesichts der Spekulationen um weitere Geldspritzen bergab. Er sank auf ein Tagestief von 1,2466 Dollar. Seit Jahresanfang hat die Gemeinschaftswährung mehr als neun Prozent an Wert eingebüßt. Am Anleihenmarkt fielen die Renditen deutscher und französischer zehnjähriger Anleihen auf ein Rekordtief von 0,702 und 0,999 Prozent.

Am Rohstoffmarkt kam der Ölpreis unter Druck, nachdem das Öl-Kartell Opec entschieden hatte, sein Förderziel nicht kürzen. Das Nordseeöl Brent verlor in der Spitze 8,4 Prozent und kostete mit 71,25 Dollar je Fass so wenig wie seit mehr als vier Jahren nicht mehr. Der Preis für US-Öl der Sorte WTI lag mit 67,75 Dollar je Barrel so niedrig wie zuletzt im Mai 2010. "Ein Boden beim Preis für das Schwarze Gold könnte nun noch weiter auf sich warten lassen", urteilte Analyst Niall Delventhal von DailyFX. Seit Juni sind die Ölpreise um gut ein Drittel gesunken. Grund hierfür ist vor allem das Überangebot an den Weltmärkten. Auch der russische Rubel kam am Donnerstag zum US-Dollar unter Druck. Der Dollar verteuerte sich zur russischen Landeswährung um mehr als zwei Prozent auf 48,37 Rubel. Öl ist Russlands wichtigstes Exportgut.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen So will Deutschland seine Bürokratie abbauen
02.10.2023

In einem 17-seitigen Papier, das den Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN) exklusiv vorliegt, hat eine Arbeitsgruppe aus Bund und Ländern...

DWN
Politik
Politik EU-Treffen in Kiew: Baerbock erwartet Erweiterung "bis Luhansk"
02.10.2023

Alle 27 EU-Staaten sind beim Außenministertreffen in Kiew vertreten. Bundesaußenministerin Baerbock sieht schon ein neues Europa "von...

DWN
Politik
Politik Ifo-Chef: Fachkräftemangel und Energiewende bremsen die Wirtschaft
02.10.2023

Fachkräftemangel und Energiewende bedrohen langfristig das Wirtschaftswachstum in Deutschland, warnt Ifo-Chef Fuest. Kritisch sieht er...

DWN
Politik
Politik Medizin-Nobelpreis soll Zögernde von Corona-Impfung überzeugen
02.10.2023

Der diesjährige Medizin-Nobelpreis geht an zwei mRna-Forscher. Die Vergabe-Institution hofft, damit Zögernde für die Corona-Impfstoffe...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Interview: Wetterwaffen - Utopie oder Wirklichkeit?
01.10.2023

Der italienische Wissenschaftsjournalist Marco Pizzuti spricht über die wenig diskutierte Thematik der Wetterwaffen und das starke...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche wagen langsam wieder mehr Konsum
02.10.2023

Laut dem Handelsverband HDE wechseln die deutschen Verbraucher langsam wieder vom Sparen zum Konsum. Eine wirkliche Trendwende wird aber...

DWN
Politik
Politik Tausende Arztpraxen bleiben aus Protest gegen Regierung geschlossen
02.10.2023

Der Verband der niedergelassenen Ärzte zeichnet ein dramatisches Bild des Zustands der deutschen Arztpraxen. Ein Protesttag soll auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Anleger geben Hoffnung auf fallende Zinsen auf
01.10.2023

Über viele Monaten wollten Anleger nicht wahrhaben, dass die hohen Zinsen von Dauer sind. Doch nun ist plötzlich Einsicht eingekehrt -...