Technologie

E-Zigaretten können Computer-Viren übertragen

Die E-Zigarette stößt auf neuen Widerstand. Diesmal geht es nicht um den vermeintlichen Nutzen oder Schaden für die Gesundheit der Raucher. Vielmehr kann die E-Zigarette auch ein Träger für Viren sein. Über den USB-Anschluss zum Aufladen der Zigarette verschafft sich die mitgelieferte Schadsoftware Zugriff zum Computer.
02.12.2014 00:22
Lesezeit: 1 min

Downloads, Internetseiten oder Spam-Mails sind nicht die einzigen Quellen für Viren, Trojaner und ähnliche Malware. Ein Bericht der Plattform Reddit machte deutlich, dass auch E-Zigaretten mit Blick auf die Sicherheit des eigenen Computers oder eines Firmennetzwerks mit Vorsicht zu genießen sind. E-Zigaretten kann man oft über den USB-Port eines Rechners aufladen und genau hier ist die Schwachstelle.

Auf der Plattform Reddit berichtete ein User, dass eine Führungskraft in dem Unternehmen, in dem er arbeitete, eine Schadsoftware auf seinem Computer hatte. Die IT-Abteilung konnte zunächst keine Quelle für die Malware ausfindig machen. Erst als die IT den üblichen Weg verließ und den Betroffenen fragte, ob sich in seinem Leben kürzlich etwas geändert hatte, kamen sie dem Ganzen auf die Spur. Die Führungskraft sagte, sie habe vor zwei Wochen aufgehört zu rauchen und sei auf E-Zigaretten umgestiegen. Wie sich herausstellte, wurde die E-Zigarette in China hergestellt und hatte auf ihrem Ladegerät eine Schadsoftware installiert.

Für den Sicherheitsberater von Trend Micro, Rik Ferguson, ist dieser Vorfall plausibel. „Schon seit ein paar Jahren gibt es Malware auf Produkten wie elektronischen Bilderrahmen, MP3-Playern und ähnlichem“, sagte Ferguson dem Guardian. So hatte ein von Samsung hergestellter Bilderrahmen im Jahr 2008 eine Malware auf der Installations-CD.

Erst im Sommer hatten zudem IT-Experten gewarnt, dass sich auf winzigen Chips in USB-Sticks Software verbergen könnte, um den Nutzer auszuspionieren. Der Chip befindet sich im Inneren des USB-Sticks, in dem Bereich, der die Steuerung des Sticks übernimmt. Das Antiviren-Programm würde den Chip nicht als Virus erkennen, sondern den manipulierten USB-Stick beispielsweise als Netzwerkkarte wahrnehmen und umfangreiche Informationen zur Verfügung stellen, so die Sicherheitsforscher der Firma SR Labs.

Die neuen Erkenntnisse über die Sicherheitsbedenken hinsichtlich der E-Zigaretten dürften den Gegnern und der Tabakindustrie gefallen. Die E-Zigarette geriet zuletzt immer häufiger in Verruf. Zwar urteilte das Bundesverwaltungsgericht, im November, dass E-Zigaretten nicht wie gefordert apothekenpflichtig seien. Doch der vermeintliche positive Effekt ist mittlerweile in Frage gestellt. Japanische Forscher haben vor wenigen Tagen eine Studie veröffentlicht, wonach E-Zigaretten zehn Mal mehr krebserregende Stoffe enthalten als herkömmliche Zigaretten.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Neue Regierung: Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister - AfD und Steuerzahlerbund fordern Reform
01.05.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Politik
Politik Trump gegen die Welt: Warum Streit mit Verbündeten das China-Problem nur verschärft
01.05.2025

Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben zweifellos dem internationalen Ruf der USA auf den Finanzmärkten geschadet und das...

DWN
Technologie
Technologie PwC-Studie: Künstliche Intelligenz könnte Weltwirtschaft bis 2035 um 15 Prozent beflügeln – doch der Preis ist hoch
01.05.2025

Während viele Volkswirtschaften unter dem Druck multipler Krisen taumeln – Energiepreise, geopolitische Spannungen, ein fragiles...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Politik schwächt den Dollar – Rogoff sieht Machtverschiebung zugunsten Europas
01.05.2025

Kenneth Rogoff sieht in Trumps Politik den Katalysator für das Ende des Dollar-Zeitalters. Europa steht vor der historischen...

DWN
Finanzen
Finanzen JPMorgan: Zinsschock voraus – Warum US-Bonds Europa ausstechen
01.05.2025

JPMorgan sieht in US-Anleihen den neuen Renditetreiber – Europas zögerliche EZB-Politik wirkt abschreckend auf Investoren.

DWN
Panorama
Panorama Jung oder KI: Zwei Wege zur Lösung des Lkw-Fahrermangels
01.05.2025

Angesichts des anhaltenden Fahrermangels setzt die EU auf die Senkung der Altersgrenze für Lkw-Führerscheine, während die USA auf eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unternehmer weltweit in Alarmbereitschaft: Handelskriege, Schuldenkrisen und KI – Was kommt als Nächstes?
01.05.2025

UBS-Report: Unternehmer zwischen Angst vor Handelskriegen, Hoffnungen auf KI und dem Wettlauf um Nachhaltigkeit.

DWN
Finanzen
Finanzen Versteckte Risiken: Wie die Rentenversprechen zur Illusion werden
01.05.2025

Vorsorge mit Risiko: Warum viele Pensionslösungen nur scheinbar sicher sind – und wie mangelnde Transparenz zum größten Feind der...