Finanzen

Börse: Dax schließt 0,1 Prozent im Plus

Lesezeit: 2 min
10.12.2014 18:32
Die Turbulenzen an den Finanzmärkten in Griechenland gehen weiter, China zeigt deflationäre Tendenzen, und der Ölpreis fällt weiter auf den tiefsten Stand seit 2009. Der Dax gewinnt gegen den Trend minimale 0,1 Prozent.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die stark fallenden Ölpreise haben am Mittwoch den Anlegern an den internationalen Finanzmärkten zu schaffen gemacht. Vor allem Aktien aus dem Energiesektor gerieten unter Druck, während die Preise für Nordseeöl und US-Leichtöl ihre Talfahrt beschleunigten. „Alles deutet darauf hin, dass die Preise weiter in den Keller gehen“, sagte ein Händler. Zwar seien niedrigere Energiekosten durchaus positiv für die Wirtschaft. Doch beunruhige das Tempo des Preisverfalls. Die Aktienkurse in Europa und den USA gingen auf Talfahrt. Nur der Dax, in dem keine Aktien großer Ölkonzerne gelistet sind, trotzte dem Trend und legte um 0,1 Prozent auf 9799,73 Punkte zu.

Auslöser des jüngsten Preissturzes waren neue Daten vom US-Ölmarkt, die einen überraschend starken Anstieg der Lagerbestände in der vergangenen Woche zeigten. Die für die Finanzmärkte richtungsweisende Öl-Sorte Brent verbilligte sich in der Spitze um 4,9 Prozent auf 63,56 Dollar je Barrel (159 Liter), US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 60,43 Dollar 5,3 Prozent weniger. Beide Sorten sind damit so günstig wie im Zuge der Finanzkrise im Sommer 2009. In diesem Jahr sind die Ölpreise bereits um mehr als 40 Prozent gesunken.

Wegen des Schieferölbooms in Nordamerika ist mehr Öl auf dem Markt, als die Welt angesichts der mauen Konjunkturentwicklung braucht. So geht die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) für das nächste Jahr von einem weltweit geringeren Ölverbrauch aus als bislang. Die Nachfrage nach Opec-Öl werde auch deutlich unter den derzeitigen Fördermengen liegen.

Erst Ende November hatte die Opec beschlossen, die Förderung trotz des Preisverfalls nicht zu drosseln. Da auch die Nicht-Opec-Länder keine Anzeichen machen, ihre Produktion zu senken, stehen die Zeichen weiter auf fallende Preise. „Vielen wird immer klarer, dass die Preise im ersten Halbjahr 2015 sehr niedrig bleiben werden“, erklärte Gareth Lewis-Davis, Rohstoffanalyst bei BNP Paribas. „Das wird jetzt eingepreist.“

Vor allem in New York belasteten die schwer gewichteten Ölfirmen den Gesamtmarkt. Dow-Jones und S&P500 lagen zum Handelsschluss in Europa 0,9 Prozent und 0,8 Prozent im Minus. Aktien von Ölkonzernen wie Chevron und Exxon verbilligten sich um je mehr als drei Prozent. Der S&P-Sektoren-Index fiel bis zum europäischen Handelsschluss um fast drei Prozent.

Im EuroStoxx fielen Total um 1,6 Prozent, während die spanische Repsol und die italienische Eni je rund ein Prozent verloren. Der EuroStoxx schloss mit 3150,95 Punkten 0,4 Prozent niedriger.

Im Dax zählten Infineon mit einem Plus von 1,3 Prozent zu den Favoriten. Die Titel profitierten von der Zuversicht des US-Konkurrenten Broadcom, dessen Aktien in New York gegen den Trend rund zwei Prozent zulegten. Auf der Verliererseite standen die T-Aktien mit einem Abschlag von 2,4 Prozent. Massiv unter Druck gerieten die in Paris und im Frankfurter MDax gelisteten Aktien von Airbus , die um zehn Prozent auf 43,36 Euro einbrachen. Der Flugzeughersteller hatte die Anleger mit seinem Ausblick und der verspäteten Auslieferung seines neuen Langstreckenjets A350 enttäuscht .


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Griechenlands Wirtschaft boomt: Erfolgreiche Steuerreformen und starke Investitionen treiben den Aufschwung
21.12.2024

Griechenlands Wirtschaft überrascht: Für 2025 erwartet das Land einen Haushaltsüberschuss von 13,5 Milliarden Euro – mehr als doppelt...

DWN
Panorama
Panorama Winterurlaub in Gefahr: Weniger Gäste in den Alpen erwartet
21.12.2024

Die Alpenregion, ein traditionell beliebtes Ziel für Wintersport und Erholung, steht in der neuen Saison vor Herausforderungen. Weniger...

DWN
Finanzen
Finanzen Quality Investing: Von der Kunst des klugen Investierens
21.12.2024

Luc Kroeze, Autor des Buches „Die Kunst des Quality Investing“, erläutert im Gespräch mit den Deutschen Wirtschaftsnachrichten, wie...