Politik

Google zieht seine Ingenieure aus Russland ab

Lesezeit: 1 min
13.12.2014 00:33
Google will seine Entwicklungs-Abteilung in Russland schließen. Etwa 100 Ingenieure sollen schon bald das Land verlassen. Eine offizielle Google-Erklärung zu diesem Schritt ist bisher ausgeblieben. Doch Kritiker vermuten, dass die jüngsten Internet-Restriktionen des russischen Gesetzgebers abschreckend auf Internet-Anbieter wirken.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Google will ihr Entwicklungsbüro in Russland schließen und ihre Ingenieure abziehen. Den rund 100 Ingenieuren wird angeboten, sich für eine Google-Filiale in einem anderen Land auszusuchen. Allerdings ist unklar, ob Google damit auf die jüngsten gesetzlichen Restriktionen gegen das Internet im Land reagiert.

In den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres hatte der Kreml Google dazu veranlasst, 253 Internet-Adressen aus der Suchfunktion zu löschen.

Im Juli hatte das russische Parlament ein Gesetz verabschiedet, nach dem Unternehmen persönliche Informationen über russische Bürger nur innerhalb des Landes speichern dürfen. Damit müssen Konzerne solche Daten auf Server in Russland verschieben, andernfalls droht ihnen die Blockade ihrer Internetseiten.

Der Kreml will damit unter anderem Spionage-Aktivitäten der US-Geheimdienst umgehen. Denn Anbieter von amerikanischen Cloud-Diensten wie Google, Amazon oder Microsoft sind bei Anfrage dazu verpflichtet, Ihre Kundendaten an die US-Geheimdienste weiterzugeben. Die Sozialen Medien seien von US-Geheimdiensten infiltriert. Doch Kritiker vermuten, dass der russische Präsident Wladimir Putin schrittweise ein de facto Verbot für US-Internetdienstleister einführen möchte.

Doch auch in Spanien nimmt Google einen Einschnitt vor und will seinen Nachrichtendienst ab dem 16. Dezember abschalten. Google-Manager Richard Gingras begründet diesen Schritt mit einem spanischen Gesetz, das im Januar in Kraft treten soll. Demnach können Verlage von Suchmaschinen-Betreibern eine Gebühr verlangen, wenn diese von ihren Veröffentlichungen Auszüge anzeigen. „Da Google-News selbst kein Geld verdient, ist dieses neue Vorgehen einfach nicht vertretbar“, kritisierte Gingras.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...