Finanzen

Sorge wegen Inflation: Russen kaufen die Läden leer

Lesezeit: 1 min
17.12.2014 00:37
Angesichts der drohenden Staatspleite tauschen die Russen ihre Pensionen und Ersparnisse in Fremdwährungen um. Die Nachfrage danach ist seit Montag um das Drei- bis Vierfache angestiegen. Zudem werden vermehrt Möbel und Schmuck als Wertanlagen gekauft.
Sorge wegen Inflation: Russen kaufen die Läden leer

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Der Absturz des Rubel sorgt dafür, dass die Russen ihre Rubel wechseln und sich mit langlebigen Gütern wie Möbel, Autos und Schmuck eindecken, bevor diese teurer werden.

Vor einer Filiale der Sperbank, der größten Bank des Landes, hat sich eine Ansammlung von Kunden gebildet. „Ich habe einige meiner Renten aufgelöst und tausche sie nun in Dollar um. Keiner von uns weiß, was passiert. Wir sind alle besorgt, dass die Währung weiter sinken wird“, zitiert die FT einen Rentner.

Sogar in einer Ikea-Filiale sollen sich am Montag bis zwei Uhr morgens Schlangen gebildet haben, so die FT. Die Russen wollten sich Möbeln sichern, bevor am Donnerstag die Preise angehoben werden. Das hatte der schwedische Möbelbauer zuvor angekündigt.

Alle, die es nicht geschafft haben, ihr Geld bei 35 Rubel oder 40 Rubel zum Dollar zu tauschen, kaufen nun High-End-Ware wie Autos und Wohnungen, weil eine massive Neubewertung noch nicht geschehen ist“, so Wjatscheslaw Trapeznikov, der amtierender Direktor der Ural Builders 'Guild.

Die Reaktionen der Bürger auf den Rubel-Verfall haben diesen noch gestärkt, zitiert die FT mehrere Banker. Es sei ein Teufelskreis entstanden, der das Vertrauen in die Währung untergraben habe. Zudem fürchten die Händler , dass der Ausverkauf auch auf andere Märkte übergreifen könnte.

Artem Zotov, der Leiter der Devisengeschäfte im Einzelhandel der Otkritie Bank, der zweitgrößten Privatbank des Landes, sagt, dass die Nachfrage nach Fremdwährungen seit Montag um das Drei- bis Vierfache angestiegen ist, so Bloomberg.

Trotz des Rubel-Absturzes will Russland vorerst keine Kapitalkontrollen einführen. Zahlreiche westliche Banken haben am Dienstag den Handel mit der russischen Währung ausgesetzt.


Mehr zum Thema:  
Auto >

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft EU-Austritt Deutschlands: Ist „Dexit“ der Weg in die Katastrophe?
23.05.2024

Seit dem Brexit-Referendum wird in Deutschland immer wieder über einen möglichen EU-Austritt, den „Dexit“, diskutiert. Eine aktuelle...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Grenzziehung: Russlands Planspiele sorgen für Besorgnis bei Nachbarn
22.05.2024

Ein russisches Gesetzesprojekt zur Neubestimmung der Ostsee-Grenzen sorgt für Aufregung bei Nachbarländern. Litauen spricht von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Handelskonflikt mit USA und EU heizt sich auf: China erwägt höhere Import-Zölle auf Verbrenner
22.05.2024

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China eskaliert weiter und erfasst nun auch europäische Autobauer, die gar keine E-Autos...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturaussichten hellen sich langsam auf
22.05.2024

Die deutsche Wirtschaft scheint das Gröbste überstanden zu haben. Nach einem leichten Wachstum zu Jahresbeginn dürfte die Konjunktur...

DWN
Politik
Politik Lehrerverband will Islamunterricht: Lösung für bessere Integration oder Anbiederung?
22.05.2024

Gut 1,6 Millionen Schüler moslemischen Glaubens besuchen mittlerweile Deutschlands Schulen. Für sie wünscht sich der Präsident des...

DWN
Immobilien
Immobilien Bessere Laune im Bausektor, aber Auftragsmangel immer noch zentrales Problem
22.05.2024

Auf dem ZIA-Finance Day letzte Woche ging es - unter anderen Schlüsselthemen - um die sich stabilisierende makroökonomische Lage in...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Börsen im Rally-Modus – Aktienmärkte erreichen Allzeithochs, Metalle glänzen
22.05.2024

Die vergangene Woche konnte sich sehen lassen: Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte warteten mit beeindruckenden Preisbewegungen...

DWN
Politik
Politik Erleichterungen für Hausarztpraxen im Fokus
22.05.2024

Das Bundeskabinett befasst sich mit einer stärkeren Absicherung der Gesundheitsversorgung für Patientinnen und Patienten - besonders in...