Die Deutsche Bahn und die Lokführergewerkschaft GDL haben bei ihren Tarifverhandlungen eine Teileinigung erzielt. Für die zweite Jahreshälfte 2014 sei für alle GDL-Mitarbeiter eine Einmalzahlung von 510 Euro vereinbart worden, teilte GDL-Chef Claus Weselsky am Mittwoch nach Verhandlungen in Berlin mit. Über Lohnerhöhungen für 2015 werde ab Januar weiter verhandelt.
Die GDL hatte mit einer Streikwelle ab dem 11. Januar gedroht. Bereits im Oktober hatte sie mit dem längsten Streik der Bahn-Geschichte den Schienenverkehr in Deutschland tagelang weitgehend lahmgelegt.
Der Streik der Gewerkschaft der Lokomotivführer hatte Anfang November viele Kunden verärgert. Doch der Ärger der Pendler ist das geringere Übel: Der Streit mit Bahn und Regierung wurde zum Grundsatzstreit über die Frage, ob die Gewerkschaften nur ein dekoratives Element in einem zentralistischen Staat sind, oder ob sie der starke Arm der Arbeiter sind.
GDL-Chef Claus Weselsky wurde während dem Streik von den Medien regelrecht gejagt: Sie veröffentlichten Wohnhaus und Telefon-Nummer von Weselsky
Kurz nach dem Streik wurde bekannt, dass die Bundesregierung wieder über einen möglichen Teil-Verkauf der Deutschen Bahn an Finanz-Investoren nachdenkt. Die harte Linie der Deutschen Bahn gegen die Gewerkschaft der Lokführer könnte im Zusammenhang mit diesen Plänen stehen. Die Bahn könnte versucht sein, das Unternehmen durch Lohn-Dumping für Spekulanten attraktiver zu machen.