Finanzen

Börse: Dax schließt im Minus

Die Fed entscheidet heute über das Schicksal vieler Länder: Wenn sie auf ihrem Kurs bleibt, Zinsanhebungen ankündigt und so den Dollar weiter stärkt, werden insbesondere die hoch in US-Dollar verschuldeten Schwellenländer in heftige Turbulenzen geraten.
17.12.2014 18:21
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Vor der Entscheidung der US-Notenbank Fed über die weitere Geldpolitik in der weltgrößten Volkswirtschaft haben sich die Anleger an den europäischen Aktienbörsen am Mittwoch bedeckt gehalten. Der Dax schloss mit 9544,43 Punkten 0,2 Prozent niedriger. Der EuroStoxx ging mit 3051,99 Punkten fast unverändert aus dem Handel. „Nach zwei turbulenten Handelstagen war heute erst einmal etwas Entspannung angesagt“, fasste FXCM-Chefanalyst Jens Klatt zusammen. An den russischen Börsen und am Ölmarkt entspannte sich die Lage etwas. Die Nervosität unter den Börsianern bleibe aber hoch, sagte Gregor Kuhn von IG Markets.

Insgesamt gingen an den Märkten die Umsätze gegenüber dem Vortag spürbar zurück. Mit Spannung warteten die Anleger auf die Entscheidung der Fed nach Handelsschluss in Europa am Abend (20:00 MEZ) und die anschließende Pressekonferenz von Fed-Chefin Janet Yellen. Die Investoren erhofften sich von den Notenbankern Hinweise auf Zeitpunkt und Ausmaß der erwarteten Zinserhöhung. Daher gilt der Hauptfokus der Anleger der Formulierung zum Zinsausblick. „Wenn daran etwas geändert wird, ist das ein Signal für eine nahende Zinswende“, sagte ein Börsianer.

Hierauf setzte die Mehrheit der Devisen-Anleger: Der Dollar holte zum Yen auf, und der Euro verbilligte sich auf 1,2409 Dollar nach 1,2509 Dollar am Vorabend. Dazu trugen auch Aussagen von EZB-Direktor Benoit Coeure bei, der mit deutlichen Worten weitere Schritte der Notenbank gegen die Konjunkturflaute und eine mögliche ruinöse Deflation in der Euro-Zone forderte.

In Moskau kündigte die Zentralbank den Verkauf von Devisenreserven im Wert von sieben Milliarden Dollar zur Stützung der Landeswährung an. Der Rubel zog daraufhin zum Dollar um fast zehn Prozent an. Der Leitindex an der Moskauer Börse stieg um 14,2 Prozent und machte damit den Vortagesverlust von 12,4 Prozent wieder wett. Gemeinsam mit der Regierung bereitet die Zentralbank überdies mehrere Schritte vor, um Firmen und Banken bei Bedarf mit zusätzlichem Kapital zu versorgen. Zudem soll es weitere Devisenauktionen geben.

Im Dax zählten die Favoriten des Vortages wie Lufthansa - die Titel verloren 2,8 Prozent - zu den Schlusslichtern. Die Aktien der Deutschen Post büßten 0,9 Prozent ein. Sie folgten damit den Papieren des US-Konkurrenten Fedex nach unten, der mit seinem Ausblick und dem Gewinn die Anleger enttäuschte und gegen den Trend rund fünf Prozent verloren. Dow-Jones - und S&P500 lagen zum Handelsschluss in Europa dagegen 0,6 und 0,9 Prozent im Plus.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...