Technologie

Mars-Rover findet neue Hinweise auf mögliches Leben

Curiosity hat ungewöhnlich starke Schwankungen der Methan-Konzentration auf dem Mars entdeckt. Irgendwo in der Nähe des Roboters muss es eine Methanquelle geben. Diese könnte geologischen oder biologischen Ursprungs sein.
18.12.2014 11:11
Lesezeit: 1 min

Der Marsrover Curiosity hat überraschend starke Schwankungen der Methan-Konzentration auf dem Roten Planeten gemessen. Der von dem Forschungsroboter registrierte Methananteil in der Marsatmosphäre schnelle kurzzeitig bis zum Zehnfachen in die Höhe, berichten Forscher um Christopher Webster vom Jet Propulsion Laboratory der US-Raumfahrtbehörde Nasa im Fachblatt Science.

Daraus schließen die Wissenschaftler, dass sich in der Nähe von Curiosity eine Methanquelle befinde, an der das Gas produziert oder ausgestoßen werde und sich dann rasch in der Umgebung verteile. Welcher Art diese Quelle ist, wissen die Forscher nicht.

Direkte Hinweise auf biologische Aktivität haben sie nicht gefunden. Doch lebende Mikroben wären eine von zwei möglichen Erklärungen für das Methan, berichtet die New York Times. Demnach sei das gefundene Methan auch dann eine kleine Sensation, wenn es geologischen Ursprungs sei.

Das Gas Methan ist auf der Erde meist biologischen Ursprungs. Es könnte also auch auf dem Mars etwa als Abfallprodukt von dort lebenden Mikroben entstehen. Insbesondere auf dem Mars könnte es jedoch auch auf andere Weise entstehen, etwa durch den Abbau von Staub und organischem Material, das mit Kometen auf den Roten Planeten geregnet ist.

Das Team um Webster hatte den Methangehalt in der Marsatmosphäre in der Nähe des Gale-Kraters untersucht und festgestellt, dass er nur etwa halb so hoch liegt wie aus den bekannten Prozessen erwartet. In den 20 Monaten Messdaten von Curiosity schnellte die Methan-Konzentration jedoch kurzzeitig für etwa 60 Marstage bis zum Zehnfachen in die Höhe. Das ist überraschend, weil das Gas eine Lebensdauer von etwa 300 Jahren in der Atmosphäre habe.

Der Kleinwagen-große Roboter hat auf dem Roten Planeten bereits mehrere Kilometer zurückgelegt und zahlreiche wissenschaftliche Daten und Fotos zur Erde geschickt. Er überstand während seiner Mission schon Stürme, Computerpannen und Kurzschlüsse. Jüngst hatte die Entdeckung der Überreste eines Sees für Aufsehen gesorgt - ein weiterer Hinweis darauf, dass Leben auf dem Planeten einst möglich war.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Arbeiten nach der Schule: Warum viele keine Ausbildung beginnen
19.07.2025

Schnell Geld verdienen statt jahrelang pauken – das klingt für viele junge Menschen verlockend. Doch wer direkt nach der Schule in den...

DWN
Politik
Politik Militär statt Frieden? Was das EU-Weißbuch 2030 wirklich bedeutet
19.07.2025

Mit dem Weißbuch „Bereitschaft 2030“ gibt die EU ihrer Sicherheitspolitik eine neue Richtung. Doch Kritiker warnen: Statt...

DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...