Wikileaks hat am Montag zwei CIA-Handbücher veröffentlicht, die US-Agenten mit falschen Identitäten Anweisungen für ein erfolgreiches Passieren der EU-Grenzkontrollen gibt.
Das erste Dokument Surviving Secondary ist von 2011 und erklärt, was zu tun ist, wenn ein Beamter den Agenten zu einer zusätzlichen Kontrolle rauswinkt.
Das 15-seitige Handbuch beschreibt unter anderem eine Situation, in der ein US-Agent auf einem Flughafen in der EU angehalten wurde, weil Spuren von Sprengstoff in seiner Tasche gefunden wurden. Der Agent erzählte den Beamten, er habe an einem Anti-Terror-Training in Washington teilgenommen. Daraufhin wurde er freigelassen.
Das Handbuch rät, sich bereits im Vorfeld eine plausible Geschichte einfallen zu lassen. Dazu gehört etwa das Anlegen eines Online-Profils. Zudem sollten alle elektronischen Geräte vermieden werden, die die wahre Identität auffliegen lassen können.
Unangebracht sind dagegen Lippenbeißen, zu viel Information oder Phrasen wie „Ich schwöre bei Gott“.
Das zweite Dokument Schengen-Übersicht ist von Jahr 2012 und erläutert die Risiken der elektronischen Grenzkontrolle, wie etwa das Visa-Informationssystem (VIS).
Die zwölfseitige Schengen-Übersicht stellt fest, dass die elektronischen Grenzkontrollsysteme in der EU keine große Herausforderung für US-Agenten sind, denn sie sind nicht für die Spionageabwehr konzipiert.
Eine mögliche Ausnahme ist das Einreise/Ausreisesystem (Entry/Exit System; EES) das nächstes Jahr in Betrieb genommen wird. EES erfasst und speichert Zeit und Ort der Ein- und Ausreisen aller nicht EU-Bürger – auch jener, die kein Visum benötigen.