Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat den USA vorgeworfen, durch eine Senkung des Öl-Preises sein Land und Russland in den Ruin treiben zu wollen. „Sind Sie sich bewusst, dass ein Öl-Krieg tobt?“ erklärte Maduro am Montag in einer im Fernsehen übertragenen Rede vor Geschäftsleuten.
„Dieser Krieg hat ein Ziel: Russland zu zerstören.“ Zudem sei er auch gegen Venezuela gerichtet „um unsere Revolution zu zerstören und einen Zusammenbruch der Wirtschaft herbeizuführen“. Die US-Regierung überflute den Markt mit billigem Schieferöl.
Maduro zufolge ging der Exportpreis für venezolanisches Öl im zweiten Halbjahr um die Hälfte auf 48 Dollar je Barrel zurück. Etwa 96 Prozent der Staatseinnahmen des Opec-Mitglieds stammen aus dieser Quelle.
Venezuelas Wirtschaft schwächelte dabei bereits vor dem jüngsten weltweiten Rückgang der Marktpreise. Am Montag waren diese auf den tiefsten Stand seit Mai 2009 gefallen. Der Marktpreis pro Fass aus Venezuela liegt dabei wegen eines höheren Anteils an Schweröl unter dem Preis für Richtsorten wie Brent.
Allerdings kommt insbesondere Saudi Arabien und den anderen OPEC-Staaten beim Ölpreis-Verfall eine Schlüsselrolle zu. Die OPEC-Mitglieder wehren sich dagegen, ihre Fördermengen zu reduzieren. Wie tief der Ölpreis noch sinkt, ist der OPEC egal. Alle schwachen Marktteilnehmer sollen aus dem Markt gedrängt werden. Saudi Arabien profitiert von der Schwächung Venezuelas und Russlands, die direkte Konkurrenten sind.