Politik

Frankreich: Netzwerk hat Schläfer aktiviert, Terror-Welle ist möglich

Lesezeit: 1 min
11.01.2015 14:56
Die französische Regierung geht davon aus, dass der Anschlag auf Charlie Hebdo der Beginn einer Terror-Welle ist. Die Behörden geben an, dass in den vergangenen 24 Stunden ein Netzwerk von Schläfern aktiviert wurde. Die Polizei wurde angewiesen, rund um die Uhr bewaffnet aufzutreten.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach dem Attentat auf Charlie Hebdo, den die Polizei als islamistischen Anschlag einstuft, geht die französische Regierung davon aus, dass der Anschlag der Beginn einer Aktivierung von weiteren Terror-Zellen in Frankreich sei.

Die Warnung kam zu einem Zeitpunkt, als eine mögliche Komplizin eines getöteten Tatverdächtigen ins Ausland geflüchtet sein soll.

Die Frau sei am 2. Januar in Istanbul auf der Durchreise gewesen, meldete am Samstag die türkische Regierung. Die türkische Polizei habe sie verfolgt. „Wir vermuten, dass sie sich jetzt in Syrien aufhält.“ Dafür gebe es aber keine Beweise. Für die französischen Behörden ist klar, dass sie sich in Syrien aufhält. Diese sollen ihre türkischen Amtskollegen zuvor nicht informiert haben.

Doch die Tatverdächtige befand sich zum Zeitpunkt des Attentats auf Charlie Hebdo und den koscheren Supermarkt nicht in Frankreich. Französische Behörden haben sich bisher zur Diskrepanz zwischen dem Tatbeteiligungs-Vorwurf und ihrer Abwesenheit zum Tatzeitpunkt nicht geäußert, berichtet CNN.

Unklar ist, ob es einen Zusammenhang zwischen den Attentätern auf Charlie Hebdo und dem Attentäter von 2009 in Detroit gibt. Der Täter von Detroit und einer der getöteten Tatverdächtigen auf Charlie Hebdo sollen vor einigen Jahren gemeinsam in einer Wohngemeinschaft im Jemen gehaust haben. Sie sollen an einem arabischen Sprachkurs teilgenommen haben. Das bestätigte ein Journalist aus dem Jemen.

US-Beamte sagten zuvor, dass sich einer der Pariser Attentäter im Jahr 2011 im Jemen aufgehalten haben soll, um in einem Al-Qaida-Lager Waffen-Training zu erhalten.

US-Behörden glauben, dass die Wahrscheinlichkeit für weitere Terror-Anschläge in Europa hoch sei. Eine große Gefahr gehe von Rückkehrern aus Syrien und dem Irak aus. Darüber hinaus gebe es eine anhaltende Bedrohung in Europa von Personen, die nicht zu einer Gruppe gehören.

Washington hat jedenfalls für seine Bürger eine weltweite Reisewarnung herausgegeben.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schock für Beschäftigte: Brillenhersteller Rodenstock verlagert heimische Stellen ins Ausland
09.09.2024

Stellenabbau und Abwanderung: Das Münchner Traditionsunternehmen Rodenstock, weltweit bekannt für Brillengläser höchster Qualität,...

DWN
Technologie
Technologie Magnesium neu gedacht: Salzwasser und kräftig Sonne ergibt das Metall der Zukunft
09.09.2024

Die meisten Menschen dosieren Magnesium üblicherweise nur in Pillengröße als tägliches Nahrungsergänzungsmittel. Für so manchen wirkt...

DWN
Finanzen
Finanzen Fed-Zinspolitik, Goldpreis und Nvidia-Aktie: Wie geht es an den US-Börsen weiter?
09.09.2024

An der Wall Street wird über die Wirtschaftsprogramme der US-Präsidentschaftskandidaten gesprochen und die größte Angst - die...

DWN
Politik
Politik Debatte um begrenzte Migration: Regierung prüft „vertraulich“
09.09.2024

Mehr Zurückweisungen? Können bald mehr Nicht-EU-Ausländer an der deutschen Grenze abgewiesen werden? Das fordert die Union. Wie weit die...

DWN
Panorama
Panorama Nahostkonflikt: Sorge vor militärischer Eskalation zwischen Israel und Hisbollah
09.09.2024

Israel will, dass sich die Hisbollah von seiner Nordgrenze zurückzieht. Grund ist der fortwährende Beschuss des israelischen Nordens...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsplatz Rheinmetall: Rüstungsbranche boomt!
09.09.2024

Früher Tabu, heute Boombranche: Die Rüstungsbranche erlebt seit Beginn des Ukraine-Krieges eine Wiederbelebung. Es läuft die größte...

DWN
Politik
Politik Fachkräftemangel: Arbeit im Alter soll mit Renten-Prämie belohnt werden
09.09.2024

Weiterbeschäftigung statt Rente: Wer das Renteneintrittsalter erreicht hat, aber dennoch länger arbeitet, soll das künftig finanziell...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automobilindustrie: Krise der Autobauer alarmiert EU
09.09.2024

Trägt die EU mit überzogenen Vorgaben zur Krise der europäischen Autoindustrie bei? Ist der Wettbewerb mit hochsubventionierten...