Wirtschaft

Russland: Niedrigste Gas-Exporte seit einem Jahrzehnt

Die russischen Gas-Exporte sind auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren. Die EU-Staaten wollen ihre Gas-Importe diversifizieren und setzen vermehrt auf Flüssig-Erdgas aus anderen Staaten.
15.01.2015 00:19
Lesezeit: 1 min

Russlands Erdgas-Exporte verzeichneten im vergangenen ihren niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt, weil der Gas-Verbrauch in Europa und in der Ukraine zurückgeschraubt wurde.

Der russische Energie-Riese Gazprom lieferte 2014 nicht mehr als 195 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland in die Europäische Union, die Türkei und die GUS-Staaten. Das ist etwa 10 Prozent weniger als im Jahr 2013. „Die Politik der EU und der Ukraine zur Verringerung der Abhängigkeit von russischem Gas tragen Früchte“, zitiert Bloomberg den Moskauer Öl- und Gas-Analysten bei UBS, Maxim Moshkov, ein Moskauer Öl- und Gasanalyst bei UBS.

Russlands Gesamteinnahmen kommen zwischen 11 und 12 Prozent aus dem Export von Erdgas. Die EU ist der Haupteinnahme-Markt für Gazprom. Die Ukraine war bisher der größte Gas-Importeur unter den GUS-Staaten.

Zwischen November 2014 und Januar 2015 ist der Gazprom-Umsatz aus den Gas-Lieferungen ins Ausland um 16 Prozent auf 50,7 Milliarden zurückgegangen. Das meldet die russische Zollbehörde.

Doch es bestehe kein Zusammenhang zwischen der politischen Situation und den Gas-Lieferungen. Vielmehr würden europäische Gas-Importeure versuchen, ihre Gas-Versorgung zu diversifizieren. „Das Ergebnis ist, dass die 28 EU-Staaten die LNG-Importe ankurbeln und ihr grenzüberschreitendes Gas-Netz ausbessern“, sagt Georgi Slavov von der Londoner Marex Spectron Group.

Nach Angaben des Bremer Instituts für Trend- und Marktforschung, trend:research, sollen „bis 2030 etwa 50 Prozent des internationalen Gashandels über LNG abgewickelt werden.“ Die USA möchten den LNG-Markt in den kommenden Jahren dominieren. Die US-Regierung fördert zu diesem Zweck die heimische Fracking-Industrie, die auch ausländische Investoren anzieht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Trump verspricht Raketen für die Ukraine – doch zu welchem Preis?
08.07.2025

Donald Trump kündigt neue Waffenlieferungen an die Ukraine an – obwohl er sich lange zurückhielt. Ein Signal der Stärke oder Teil...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nvidia-Aktie auf Höhenflug: Wie realistisch ist das 250-Dollar-Ziel?
08.07.2025

Die Nvidia-Aktie eilt von Rekord zu Rekord – doch Analysten sehen noch Luft nach oben. Wie realistisch ist das Kursziel von 250 Dollar?...

DWN
Politik
Politik NATO-Chef erwartet Doppelangriff: China greift Taiwan an, Russland die NATO
08.07.2025

Ein gleichzeitiger Angriff Chinas auf Taiwan und Russlands auf die NATO – ausgerechnet NATO-Chef Mark Rutte hält dieses...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zeit statt Geld: Arbeitszeitguthaben in Deutschland auf Rekordniveau
08.07.2025

Immer mehr Arbeitnehmer in Deutschland nutzen Arbeitszeitkonten, um Überstunden flexibel auszugleichen. Laut einer aktuellen Studie des...

DWN
Panorama
Panorama Elterngeld im Ungleichgewicht: Väter oft mit Höchstsatz, Mütter länger in Elternzeit
08.07.2025

Das Elterngeld bleibt ungleich verteilt: Während rund ein Drittel der Väter den Höchstsatz beziehen, nehmen Mütter deutlich häufiger...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsencrash, Blase oder Börsenrally? So brisant wird das zweite Halbjahr an den Aktienmärkten
08.07.2025

Zins-Chaos, Trump-Drohungen und eine Blase bei Rüstungsaktien: Drei Top-Strategen warnen vor einem explosiven Börsenhalbjahr – mit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Exportflaute durch Handelsstreit: Unsicherheit belastet deutsche Firmen
08.07.2025

Trotz einer weiteren Fristverlängerung im Zollkonflikt mit den USA bleibt die Lage für deutsche Exportunternehmen angespannt. Die...

DWN
Politik
Politik Bundestag stimmt über Verfassungsrichter ab – Politische Debatte um Mehrheiten
08.07.2025

Im Bundestag steht eine wichtige Entscheidung an: Drei Kandidatinnen und Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht sollen gewählt...