Russlands Erdgas-Exporte verzeichneten im vergangenen ihren niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt, weil der Gas-Verbrauch in Europa und in der Ukraine zurückgeschraubt wurde.
Der russische Energie-Riese Gazprom lieferte 2014 nicht mehr als 195 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland in die Europäische Union, die Türkei und die GUS-Staaten. Das ist etwa 10 Prozent weniger als im Jahr 2013. „Die Politik der EU und der Ukraine zur Verringerung der Abhängigkeit von russischem Gas tragen Früchte“, zitiert Bloomberg den Moskauer Öl- und Gas-Analysten bei UBS, Maxim Moshkov, ein Moskauer Öl- und Gasanalyst bei UBS.
Russlands Gesamteinnahmen kommen zwischen 11 und 12 Prozent aus dem Export von Erdgas. Die EU ist der Haupteinnahme-Markt für Gazprom. Die Ukraine war bisher der größte Gas-Importeur unter den GUS-Staaten.
Zwischen November 2014 und Januar 2015 ist der Gazprom-Umsatz aus den Gas-Lieferungen ins Ausland um 16 Prozent auf 50,7 Milliarden zurückgegangen. Das meldet die russische Zollbehörde.
Doch es bestehe kein Zusammenhang zwischen der politischen Situation und den Gas-Lieferungen. Vielmehr würden europäische Gas-Importeure versuchen, ihre Gas-Versorgung zu diversifizieren. „Das Ergebnis ist, dass die 28 EU-Staaten die LNG-Importe ankurbeln und ihr grenzüberschreitendes Gas-Netz ausbessern“, sagt Georgi Slavov von der Londoner Marex Spectron Group.
Nach Angaben des Bremer Instituts für Trend- und Marktforschung, trend:research, sollen „bis 2030 etwa 50 Prozent des internationalen Gashandels über LNG abgewickelt werden.“ Die USA möchten den LNG-Markt in den kommenden Jahren dominieren. Die US-Regierung fördert zu diesem Zweck die heimische Fracking-Industrie, die auch ausländische Investoren anzieht.