Deutschland

Neues Gesetz: Lebensversicherer müssen Auszahlungen stoppen

Wer seine Lebensversicherung frühzeitig auflösen will, muss mit noch mehr herben Verlusten rechnen. Ein neues Gesetz sieht vor, dass auch die großen Lebensversicherer zur Auszahlung bestimmte Reserven nicht anzapfen dürfen. Entscheidend ist hierbei, ob die Zinsgarantien der anderen Kunden dadurch gefährdet sein würden.
22.01.2015 00:32
Lesezeit: 1 min

Durch das neue Gesetz könnten ausscheidenden Kunden so Beträge im vier- bis fünfstelligen Bereich entgehen. Nur Beteiligungen, die im Voraus vereinbart wurden, können dann in Einzelfällen noch an die Kunden ausgeschüttet werden, so die Wirtschaftswoche. Zunächst rechnete die Branche damit, dass lediglich finanzschwache Versicherer von diesem Auszahlungsstopp betroffen sein würden. Nun soll die neue Regelung aber branchenweit umgesetzt werden. Große Versicherer wie die AachenMünchener, die Debeka, die Axa und Ergo sind so ebenfalls davon betroffen.

Besonders die anhaltenden niedrigen Zinsen auf sichere Anlagen, stellen die Versicherer vor das Problem, kaum mehr versprochene Garantien gewähren zu können. Draghis Geldschwemme trifft seit Jahren die Versicherungsbranche und die Sparer. Helmut Posch, Vorstandsvorsitzender des Versicherungskonzerns Continentale, warnte bereits Ende vergangenen Jahres: „Wenn die Niedrigzinsphase länger anhält, droht die Gefahr, dass wir japanische Verhältnisse bekommen und einzelne Lebensversicherer ihre Garantiezinsen nicht mehr erfüllen können.“

Bereits 2012 hatten deutsche Versicherungskonzerne zinsbedingt vier Milliarden Euro weniger eingenommen. Die wahren Verlierer sind aber auch hier die Kunden. Diese haben seit dem Jahr 2000 sage und schreibe 210 Milliarden Euro an Überschussbeteiligungen in den Wind geschrieben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bahn: Sanierung des Schienennetzes dauert länger – die Folgen
05.07.2025

Die Pläne waren ehrgeizig – bis 2030 wollte die Bahn mit einer Dauerbaustelle das Schienennetz fit machen. Das Timing für die...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt H&K-Aktie: Rüstungsboom lässt Aufträge bei Heckler & Koch explodieren
04.07.2025

Heckler & Koch blickt auf eine Vergangenheit voller Skandale – und auf eine glänzende Gegenwart und Zukunft. Der Traditionshersteller...