Politik

Argentinien: Enthüllungs-Journalist fürchtet um sein Leben und flieht

Der argentinische Journalist Damian Pachter ist nach dem mysteriösen Tod des Staatsanwalts Alberto Nisman nach Israel geflohen. Er hatte als Erster von dem Vorfall berichtet und fühlte sich in seiner Heimat nicht mehr sicher.
27.01.2015 00:21
Lesezeit: 1 min

In Argentinien zieht der mysteriöse Tod eines Staatsanwalts weitere Kreise. Aus Angst um sein Leben floh ein in der Angelegenheit recherchierender Journalist aus dem Land, wie das Nachrichtenportal „Infobae“ am Samstag berichtete.

Es handelt sich um Damian Pachter von der Zeitung „Buenos Aires Herald“. Er hatte als erster vom Tod des Staatsanwalts Alberto Nisman berichtet, der wenige Tage zuvor schwere Vorwürfe gegen Präsidentin Cristina Kirchner gerichtete hatte. Deren Regierung macht mittlerweile frühere Geheimdienstmitarbeiter für Nismans Tod verantwortlich.

Dem Nachrichtenportal zufolge hat Pachter Argentinien bereits verlassen. „Ich gehe, weil mein Leben in Gefahr ist. Meine Telefone werden überwacht“, wurde Pachter zitiert. „Ich werde in dieses Land zurückkehren, wenn meine Quellen mir sagen, dass sich die Umstände geändert haben. Ich glaube nicht, dass dies unter dieser Regierung der Fall sein wird.“ Der amtlichen Nachrichtenagentur Telam zufolge wollte Pachter einen Flug ins Nachbarland Uruguay nehmen.

Die New York Times berichten, dass sich Pachter derzeit in Israel aufhält. Er soll am Sonntag in Tel-Aviv gelandet sein. „Das ist der Ort, an dem ich mich sicher fühle“, so Pachter. Die Jerusalem Post bestätigt den Bericht über Pachters Ankunft in Israel. Der Journalist verfügt über die argentinische und die israelische Staatsbürgerschaft.

In der Zeitung Haaretz  beschreibt Pachter in einem Gastbeitrag, warum er Argentinien verlassen musste.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett für Einsteiger: Was jeder von der Investoren-Legende lernen kann
03.06.2025

Warren Buffett zählt zu den einflussreichsten Investoren der Welt. Seine Entscheidungen, Strategien und sein Lebensstil haben weltweit...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft OECD-Ausblick: Deutsche Wirtschaft auf dem Tiefpunkt – Trendwende 2025 möglich?
03.06.2025

Die deutsche Wirtschaft kommt wegen teurer Energie und dem Zollstreit mit US-Präsident Donald Trump auch in diesem Jahr nicht richtig vom...

DWN
Technologie
Technologie Google wirft die klassische Suche über Bord – das Ende der blauen Links
03.06.2025

Google krempelt seine Suche radikal um – KI ersetzt Linklisten, Gespräche ersetzen Klicks. Ist das der Anfang vom Ende des freien...

DWN
Politik
Politik Politische Zerreißprobe in Polen: Tusk stellt Vertrauensfrage nach Wahlschlappe
03.06.2025

Nach der Niederlage seines politischen Verbündeten Rafal Trzaskowski bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in Polen steht...

DWN
Politik
Politik Ultimatum statt Diplomatie: Moskaus Bedingungen für einen Friedensvertrag
03.06.2025

Russland hat nach tagelangen Forderungen nun sein Memorandum für eine Beendigung des Krieges in der Ukraine veröffentlicht. Im Grunde...

DWN
Technologie
Technologie Toyota hebt ab – Autobauer setzt auf Flugtaxi-Revolution in den USA
03.06.2025

Mitten in der Krise der deutschen Flugtaxi-Pioniere investiert Toyota hunderte Millionen in ein US-Start-up – und setzt auf eine Zukunft...

DWN
Politik
Politik Iran kurz vor der Atombombe – und der Westen schaut zu
03.06.2025

Trotz internationaler Warnungen treibt der Iran sein Atomprogramm unbeirrt voran – mit Uranmengen, die für den Bau mehrerer Bomben...

DWN
Politik
Politik Rechtsruck in Polen – schlechte Aussichten für Berlin?
02.06.2025

Polen hat einen neuen Präsidenten – und der Wahlausgang sorgt europaweit für Nervosität. Welche Folgen hat der Rechtsruck für Tusk,...