Finanzen

Börse: Dax schließt im Plus

Aktienanleger haben auf einen Kompromiss im griechischen Schuldenstreit gesetzt. Der Dax stieg um 0,9 Prozent auf 10.753,83 Punkte, der EuroStoxx50 legte 1,1 Prozent auf 3383,13 Zähler zu. Berichte über eine Verlängerung für die Griechenlandhilfe wurden zwar nicht bestätigt, dennoch überwog an den Märkten die Zuversicht.
10.02.2015 19:00
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Europas Aktienanleger haben am Dienstag auf einen Kompromiss im griechischen Schuldenstreit gesetzt. Der Dax stieg um 0,9 Prozent auf 10.753,83 Punkte, der EuroStoxx50 legte 1,1 Prozent auf 3383,13 Zähler zu. Berichte über eine Verlängerung für die Griechenlandhilfe wurden zwar nicht bestätigt. Im Gegenteil: Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble erklärte, solche Berichte müssten falsch sein. Doch überwog an den Märkten die Zuversicht. "Der Markt will das einfach glauben, dass eine Lösung des Streits unmittelbar bevorsteht", sagte ein Händler. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass man Griechenland einfach so fallenlässt."

Auch an der Wall Street setzten die Anleger auf die Einsicht der Kontrahenten. Dow-Jones - und S&P500 lagen zum europäischen Handelsschluss 0,4 und 0,5 Prozent im Plus. Der Euro behauptete sich über 1,13 Dollar.

Die unversöhnliche Haltung zwischen der griechischen Regierung und Griechenlands Gläubigern hatte am Vormittag die Märkte belastet. Die EU-Kommission teilte mit, es gebe keine formalen Vorschläge im Schuldenstreit. Die Gespräche seien aber intensiv. Am Mittwoch kommen die Euro-Finanzminister in Brüssel zu einem ersten Gespräch mit der neuen griechischen Regierung zusammen. Athen wollte bislang das aktuelle Hilfsprogramm mit seinen harten Sparauflagen, das Ende Februar ausläuft, nicht verlängern. Ohne Kompromiss steht das Euro-Land vor der Staatpleite. Der griechische Leitindex folgte Dax und EuroStoxx nach oben und zog um acht Prozent an. Der Banken-Index legte 15,8 Prozent zu.

Mit wachsender Sorge verfolgten die Anleger auch die Entwicklung in der Ukraine. Für Mittwoch ist ein Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit seinem ukrainischen Kollegen Petro Poroschenko sowie Frankreichs Präsidenten Francois Hollande und Bundeskanzlerin Angela Merkel in der weißrussischen Hauptstadt Minsk über einen Waffenstillstand geplant. "Eine drohende Eskalation des Konflikts könnte an den Finanzmärkten das Griechenland-Thema in den Schatten stellen", warnte CMC-Analyst Andreas Paciorek. Im Falle eines Scheiterns muss Russland weitere Sanktionen fürchten. Zudem erwägt US-Präsident Barack Obama Waffenlieferungen an die Ukraine.

Im Dax führten einige der Vortagesverlierer die Gewinnerliste an: So standen Continental und BMW mit Kursgewinnen von 3,2 und 2,2 Prozent ganz oben. HeidelbergCement legten 1,4 Prozent zu. Der Baustoffhersteller überzeugte die Anleger mit seinem Ausblick und einem starken Gewinnanstieg im operativen Geschäft. Beim Spezialchemiekonzern Lanxess machten die Anleger dagegen nach dem Kursplus vom Vortag angesichts des geprüften Teilausstiegs aus dem lahmenden Kautschuk-Geschäft Kasse: Die Titel verloren 1,8 Prozent.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Immobilien
Immobilien Wohnquartiere als soziale Brennpunkte: Armut, Migration und Überalterung – Ghettobildung nimmt zu
11.05.2025

Armut, Migration, Wohnungsmangel, Überalterung und Einsamkeit: Immer mehr Wohnquartiere in Deutschland sind überfordert. Eine neue Studie...

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...