Politik

Griechenland: PASOK-Chef Venizelos will Reformen um ein Jahr verschieben

Lesezeit: 1 min
20.04.2012 15:25
Der ehemalige Finanzminister und jetzige Chef des Sozialisten, Evangelos Venizelos, will bei der EU und beim IWF einen Aufschub der von ihm mit der Troika verhandelten Reformen verlangen. Damit dürfte nicht einmal die PASOK mehr den Willen haben, die Troika-Vorgaben zu erfüllen – von den anderen Parteien ganz zu schweigen.
Griechenland: PASOK-Chef Venizelos will Reformen um ein Jahr verschieben

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Bei seiner ersten Wahlkampfrede als neuer Chef der PASOK-Partei versuchte der frühere Finanzminister Griechenland, Evangelos Venizelos, die potentiellen Wähler sanftmütig zu stimmen. Zuerst verriss er die Parteien, die bereits angekündigt hatten, sich den Anforderungen der EU und des IWF zu widersetzen. Anschließend jedoch sagte er, wenn die PASOK Partei Teil einer neuen Regierung werden würde, werde er versuchen, die EU und den IWF davon zu überzeugen, dem Land mehr Zeit zu geben, um die Anforderungen des neuen Rettungspakets zu erfüllen.

„Im Juni, muss sich Griechenland entscheiden, welche Maßnahmen es umsetzen wird, um die Ausgaben bis zum Ende der Anpassungsphase um 11 Milliarden Euro auf eine Milliarde zu reduzieren", sagte er. "Es liegt an uns, das zu entscheiden, und wir schlagen vor, dass das Land sich für etwas einsetzt, das es leicht erreichen kann.“ Evangelos Venizelos  will, dass die Forderungen erst bis 2015 erreicht und umgesetzt werden müssen. Die Reformen sollen „weicher, freundlicher für Bürgerinnen und Bürger und freundlicher für das Wachstum geschehen." Damit bekräftigt Evangelos Venizelos die Befürchtungen der EU und des IWF, dass nach den Neuwahlen im Mai die weitere Durchsetzung der Anforderungen schwierig werden wird. Auch eine deutliche Mehrheit der beiden großen Parteien scheint keine Garantie mehr zu sein.

Kurz zuvor hatte die IWF-Chefin Christine Lagarde noch einmal darauf hingewiesen, wie viel „in Griechenland seit September passiert sei“ und wie notwendig die tatsächliche Umsetzung der Vereinbarungen für die Zukunft Griechenlands seien.

Die beiden großen griechischen Parteien wären den neuesten Umfragen zufolge in der Lage eine regierungsfähige Koalition zu bilden. Wenngleich viele kleine Parteien den Einzug in das Parlament schaffen und so die Stabilität doch noch gefährden könnten (hier).


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Technologie
Technologie Energiewende Deutschland: "Die Industrie braucht einen klaren Kurs"
25.11.2024

Die Energiewende Deutschland bringt keine Klarheit für die Industrie, Investitionen in die Infrastruktur wurden versäumt. Doch wie...

DWN
Politik
Politik Flüchtlingswellen und Wirtschaftskrisen: Was ein Zerfall der Levante für Deutschland bedeuten würde
24.11.2024

Die Levante könnte sich zur Achillesferse Europas entwickeln, wenn sich der schwelende Konflikt zwischen Israel und Iran zu einem...

DWN
Panorama
Panorama Alarmierende Umfrage: Kriege und Klimakrise belasten Schüler in Deutschland
24.11.2024

Eine neue Umfrage zeigt: Viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland sind von Sorgen geplagt. Kriege, Klimakrise und Leistungsdruck...

DWN
Politik
Politik Nato-Generalsekretär trifft sich in Florida mit Trump
24.11.2024

Die zweite Amtszeit von Donald Trump wird in der Nato von vielen Alliierten mit Sorge gesehen. Schon vor dem Machtwechsel reist der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Leerstand in Innenstädten: Decathlon setzt auf Expansion gegen die Krise
24.11.2024

Leerstand prägt deutsche Innenstädte. Doch Decathlon sieht Chancen: Bis 2027 sollen mehr als 60 neue Filialen entstehen – viele davon...

DWN
Finanzen
Finanzen DWN-Sonntagskolumne: The Rational Investor - warum Emotionen bei der Geldanlage schaden
24.11.2024

Als ich gehört habe, dass in einer Umfrage des ZDF vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 über 70 Prozent der Deutschen...

DWN
Politik
Politik Christian Lindners Vorwurf lautet: SPD strebt "Zerstörung" der Liberalen an
24.11.2024

Seit dem Bruch der Ampel-Koalition herrscht ein scharfer Ton zwischen SPD und FDP. Nun legt der entlassene Finanzminister nach. Die SPD...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW hält an Werksschließungen fest - Sparansage auch bei Bosch
24.11.2024

Im Streit um Einsparungen bei VW bleibt das Unternehmen hart: Die Kapazitäten sollen schnell runter. Die IG Metall reagiert in der...