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12.02.2015 18:27
Der Dax feiert die Einigung in der Ukraine-Frage - Griechenland tritt heute in den Hintergrund. Die EZB hat unterdessen die Notkredite für die griechische Notenbank erhöht - ein Zeichen, dass den Banken in Hellas die Liquidität ausgeht. Erneut schwache Konjunkturdaten aus den USA - es hat den Anschein, als habe der Aufschwung seinen Zenit bereits überschritten.

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Die Einigung auf eine Waffenruhe für den Osten der Ukraine hat am Donnerstag die europäischen Aktienmärkte angeschoben. Der Dax legte 1,6 Prozent auf 10.919,65 Zähler zu, der EuroStoxx50 gewann 1,3 Prozent. „Eines von zwei Problemen scheint damit aus der Welt“, erklärte CMC-Analyst Andreas Paciorek. Der weiter ungelöste griechische Schuldenstreit habe die Stimmung aber gedämpft. Unterstützt wurden die Kurse von der Schwedischen Notenbank, die ihre Zinsen auf minus 0,1 Prozent senkte und den Ankauf von Staatsanleihen ankündigte. An der Wall Street notierten Dow-Jones - und S&P500 zum europäischen Handelsschluss 0,3 und 0,6 Prozent höher.

Ab Sonntag sollen in der Ostukraine die Waffen schweigen. Darauf verständigten sich die Staats- und Regierungschefs von Russland, der Ukraine, Deutschland und Frankreich nach einem 16-stündigen Verhandlungsmarathon in Minsk. Damit scheinen weitere Sanktionen gegen Russland vorerst vom Tisch zu sein. An der Moskauer Börse zog der Leitindex um 3,6 Prozent an. Von Wien über Frankfurt bis Kopenhagen holten Aktien von Unternehmen mit starkem Russland-Geschäft wie Adidas, Carlsberg oder Raiffeisen Bank auf - während die ersteren beiden je rund drei Prozent zulegten, schossen Raiffeisen sogar um 13,2 Prozent in die Höhe. Die im MDax notierten Stada und Metro legten je mehr als fünf Prozent zu.

Die Zinssenkung der schwedischen Notenbank erinnerte die Anleger an die baldige Bereitstellung weiterer Gelder durch die EZB. Ab März wollen die Frankfurter Notenbanker über den Ankauf von Wertpapieren die Notenpresse anwerfen und damit die Kreditvergabe der Banken und die Konjunktur ankurbeln. In Stockholm stieg der Leitindex um zwei Prozent.

Noch keine Entwarnung gab es im Streit zwischen Griechenland und seinen Gläubigern. Die Verhandlungen der Euro-Finanzminister mit der griechischen Regierung sollen am Montag fortgesetzt werden. Das aktuelle Hilfsprogramm mit harten Sparauflagen läuft nur bis zum 28. Februar. Danach könnte dem Euro-Land die Staatspleite drohen.

Unter den deutschen Dax-Werten sorgte die Bilanz der Commerzbank für Gesprächsstoff. Anleger reagierten unentschieden auf den deutlichen Gewinnsprung im Gesamtjahr. Die Aktien verloren bis zu 1,8 Prozent, schlossen den Handel aber nur noch 0,3 Prozent im Minus. Einige Investoren bezweifelten, dass die Commerzbank ihre selbst gesteckten Ziele erreichen kann und schichteten daher in Aktien der Deutschen Bank um, die 3,2 Prozent zulegten.

Bei den im MDax gelisteten Bilfinger sorgte der überraschend hohe Dividendenvorschlag für einen Kurssprung von rund zehn Prozent. Mit Aktienkäufen honorierten die Anleger auch den erstmaligen Sprung in die Gewinnzone beim Online-Modehändler Zalando, dessen Aktien mit einem Plus von 9,3 Prozent die SDax -Gewinnerliste anführten. Ein Großauftrag aus China trieb die Aktien des Elektronikspezialisten LPKF um 14,7 Prozent in die Höhe und damit an die TecDax -Spitze. In Paris sorgte Renault mit einer Verdreifachung seines Jahresgewinns für Furore: Die Titel legten 11,5 Prozent zu.


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