Politik

EZB: Löhne in Europa müssen weiter gesenkt werden

In der Eurozone müssen die Löhne weiter gesenkt werden. Dies fordert die EZB in einem Bericht über die Strukturprobleme in der Eurozone. Lohnsenkungen sind der Zentralbank zufolge das wichtigste Instrument gegen die Krise.
08.10.2012 23:14
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Liveblog zum Merkel-Besuch in Athen

Die Krise in der Eurozone hat die Situation auf den Arbeitsmärkten verschärft. Eines der größten Probleme der Euroländer ist der Fachkräftemangel: „In Bezug auf die mittelfristigen Folgen der Krise sind Unterschiede bei den Fähigkeiten zwischen Arbeitskräfteangebot und -nachfrage gestiegen. Diese zunehmende Diskrepanz ist eine der größten Herausforderungen, für die Arbeitsmärkte in der Eurozone“, zu diesem Schluss kommt ein Bericht der Europäischen Zentralbank.

Außerdem stellte die EZB fest, dass die Euroländer sehr unterschiedlich auf die Krise in der Währungsunion reagiert haben. Vor allem die Arbeitsmärkte wurden nicht in allen Staaten in die Maßnahmen gegen die Krise einbezogen. Damit hat nicht nur die Beschaffenheit der Arbeitsmärkte und die unterschiedliche Intensität, mit der die Eurokrise die Staaten betrifft, zu tun. Es liege auch eindeutig an der Krisenpolitik der Nationalstaaten.

Um eine lang anhaltende Arbeitslosigkeit zu verhindern, müssten die Löhne weiter gesenkt werden: „Eine flexible Reaktion der Löhne sollte Priorität auf den Arbeitsmärkten der Eurozone haben. Dadurch würde die notwendigen sektoralen Umverteilung und die nachhaltige Schaffung von Arbeitsplätzen und Senkung der Arbeitslosigkeit erreicht“, schreiben die Analysten der EZB.

Die Troika, die neben der EZB auch aus der EU-Kommission und dem Internationalen Währungsfonds besteht, fordert eine solche Flexibilisierung durch niedrigere Löhne vor allem für Griechenland (mehr hier). Doch mit dem Bericht über die Strukturprobleme zeigt die EZB, dass sie auch von anderen Euroländern niedrigere Löhne und flexiblere Arbeitszeiten erwartet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Putins Imperium zerbröckelt: Aserbaidschan demütigt den Kreml – mit Hilfe der Türkei
10.07.2025

Aserbaidschan widersetzt sich offen Moskau, schließt russische Propagandakanäle und greift zur Verhaftung von Russen – ein Tabubruch in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Gasfeld vor Zypern könnte Europas Energiestrategie neu ausrichten
10.07.2025

Ein neues Erdgasfeld vor Zypern könnte zum Wendepunkt in Europas Energiepolitik werden.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa Milliardenverlust: Jahreszahlen zeigen das ganze Ausmaß der Krise beim Mischkonzern
10.07.2025

Jetzt ist der Milliardenverlust bei der Baywa amtlich: Das Minus von 1,6 Milliarden Euro ist vor allem auf Abschreibungen bei der...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Rechnung für die Private-Equity-Branche: 79 Milliarden
10.07.2025

Donald Trumps Zollkurs und globale Kriege setzen der Private-Equity-Branche massiv zu. Was hinter dem dramatischen Kapitalschwund steckt...

DWN
Politik
Politik „Kleiner Lichtblick für die Ukraine“ nach Trumps Kehrtwende
10.07.2025

Der Kurswechsel der USA beim Waffenlieferprogramm für die Ukraine dürfte die Gespräche europäischer Staats- und Regierungschefs in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende: Industriestandort gefährdet
10.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Schuldenkrise: Droht der Dollar-Kollaps? Was Anleger jetzt wissen müssen
10.07.2025

Die USA spielen mit dem Feuer: Zölle, Dollar-Schwächung und wachsende Schulden bedrohen das globale Finanzsystem. Doch es gibt Strategien...

DWN
Finanzen
Finanzen Hochsteuerland: Staat zockt Menschen ab - Von einem Euro bleiben Arbeitnehmern nur 47 Cent
10.07.2025

Bis zum 13. Juli arbeiten die Menschen in Deutschland in diesem Jahr nach Angaben des Bundes der Steuerzahler für die Staatskasse. Der...