Politik

Chaos bei der Fifa: Fußball-WM in Katar wird auf den Winter verlegt

Lesezeit: 1 min
24.02.2015 17:26
Die seit Generationen bekannte Tatsache, dass es in Katar im Sommer zu heiß fürs Fußballspielen ist, wird nun auch von der FIFA zähneknirschend zur Kenntnis genommen. WM Sie verlegte die Skandal-WM kurzerhand auf den Winter. Für die europäischen Fußballclubs bedeutet das eine Zwangspause von mehr als zwei Monaten. Diese protestieren heftig.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

2022 wird es erstmals eine Fußball-WM in der Vorweihnachtszeit geben. Die FIFA muss die umstrittene WM in den Winter verlegen. Im Sommer kann man in Katar wegen der großen Hitze nicht Fußballspielen. Obwohl dies seit Generationen bekannt ist, ist es der FIFA erst jetzt aufgefallen. Die WM in Katar ist von Anbeginn eine skandalöse Veranstaltung: Die Korruptions-Vorwürfe um die Vergabe sich bis heute nicht aufgeklärt. Die FIFA hat sich in einem eigenen Bericht von allen Vorwürfen selbst freigesprochen. Die Arbeiter an den WM-Stadien werden wie Sklaven behandelt.

„Es fällt schwer, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass ein WM-Finale kurz vor Weihnachten stattfinden soll“, sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach am Dienstag. Sechs Monate lang hatte sich die FIFA über die Vorgehensweise für eine WM in Katar beraten. Die Verlegung in die Wintermonate sei noch der „tragfähigste“ Vorschlag gewesen, heißt es in einer Stellungnahme der FIFA. Es habe nach all den Diskussionen nur diese Lösung gegeben, betonte FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke.

Die großen Verlierer sind die europäischen Clubs und Ligen. Hier wird der Spielbetrieb mehr als zweieinhalb Monate ruhen müssen. Andreas Rettig forderte als Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga von der FIFA konkrete Lösungsvorschläge. Karl-Heinz Rummenigge mahnte als Chef der Europäischen Club-Vereinigung ECA Kompensationszahlungen an. „Den europäischen Clubs und Ligen kann nicht zugemutet werden, allein den Preis für die Verlegung der FIFA-WM in den Winter zu bezahlen. Wir erwarten ebenso die seriöse Bereitschaft, den Schaden für die Clubs fair zu kompensieren“, sagte Rummenigge.

Im Gespräch ist noch eine kürzere Austragung vom 26. November bis 23. Dezember, was ein Zugeständnis an die europäischen Ligen wäre. Der genaue Termin soll bis zur endgültigen Entscheidung der FIFA-Exekutive Mitte März gefunden werden. Zuletzt waren auch Januar und Februar 2022 im Gespräch, allerdings würde dieser Termin mit den Olympischen Winterspielen kollidieren. Das IOC-Großereignis soll vom 4. bis 20. Februar 2022 in Almaty oder Peking stattfinden. Eine Verlegung ins Jahr 2023 sei aus „rechtlichen Gründen“ ausgeschlossen, so die FIFA. Auch der Vorschlag der europäischen Clubs und Ligen, die WM von Ende April bis Ende Mai auszutragen, erwies sich nicht als Ideallösung. In diesem Zeitraum wäre ebenfalls mit hohen Temperaturen zu rechnen gewesen, außerdem beginnt 2022 der Fastenmonat Ramadan am 2. April.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Macht er Cash oder wird er Präsident? Donald Trumps Haltefrist bei Truth Social endet
19.09.2024

Truth Social ist vermutlich Donald Trumps beste Investition gewesen, seit Jahrzehnten - ever, ever! Besser als seine Hotels und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ifo-Geschäftsklima: Konstanter Abwärtstrend auch für Selbstständige in Deutschland
19.09.2024

Die gesamtwirtschaftliche Lage ist schlecht, von Erholung nach der Sommerpause keine Spur: Auch das Geschäftsklima bei Selbstständigen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Demografie und Fachkräftemangel: Ältere länger im Job halten - eine Studie sieht Millionenpotenzial
19.09.2024

Weiterbeschäftigung statt Rente: Wer das Renteneintrittsalter erreicht hat, aber dennoch länger arbeitet, soll mehr Wertschätzung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Handelsregistergebühren sollen kräftig steigen – eine weitere teure Belastung für Unternehmen!
19.09.2024

Das Bundesjustizministerium will die Gebühren für den Handelsregistereintrag um 50 Prozent erhöhen. Ein besserer Kostendeckungsgrad soll...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wettlauf um Bodenschätze: Bundesregierung legt Rohstofffonds auf
19.09.2024

Deutschland ist ein rohstoffarmes Land. Unternehmen sind deshalb auf Lieferungen aus dem Ausland angewiesen. Mit einem Rohstofffonds der...

DWN
Politik
Politik Betriebliche Altersvorsorge soll attraktiver werden
19.09.2024

Bislang verfügt nur ein Teil der Beschäftigten in Deutschland über eine betriebliche Rente. Das soll sich nach dem Willen der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Erste Lithium-Raffinerie: Wie Deutschland vom Ausland unabhängig und autark wird
19.09.2024

Reiner Haseloff, der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, hatte diese Woche dann doch Grund zum Feiern und Lächeln. In Bitterfeld-Wolfen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Zwischen Macht und Verantwortung: Wie Gewerkschaften den deutschen Arbeitsmarkt beeinflussen
19.09.2024

Brauchen wir Gewerkschaften oder schaden sie der Volkswirtschaft? Hohe Lohnforderungen und Streikdrohungen könnten den deutschen...