Finanzen

Wegen Ölpreis-Verfall: Russland plant Einschnitte bei Sozialausgaben

Lesezeit: 1 min
03.03.2015 23:19
Russland plant finanzielle Einschnitte bei den Sozialausgaben und beim Militär-Etat. Der Ölpreis-Verfall belastet das Haushalts-Budget, da die Einnahmen zurückgehen. Der russische Finanzminister Anton Siluanow sagt, dass er bis ans Ende des Jahres Kapitalabflüsse in Höhe von 100 Milliarden Dollar erwarte.
Wegen Ölpreis-Verfall: Russland plant Einschnitte bei Sozialausgaben

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der Ölpreis-Verfall schade der russischen Konjunktur erheblich, so Finanzminister Anton Siluanow am Montag. Das habe sich bei den Staatseinnahmen bemerkbar gemacht. Deshalb werde das Land Einschnitte bei den Sozialausgaben vornehmen und das Rentenalter anheben, zitiert das Wall Street Journal Siluanow.

Kürzungen beim Militär-Etat seien ebenfalls möglich. Bisher gingen 40 Prozent der jährlichen Staats-Ausgaben für das Militär und die Strafverfolgungs-Behörden zurück. Der Finanzminister erwartet für das aktuelle Jahr ein Schrumpfen der Wirtschaft in Höhe von drei Prozent. Doch für das kommende Jahr erwartet er ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent. Für 2017 geht er sogar von einem Wachstum von zwei Prozent aus.

Der Verbraucherpreis-Index (CPI) lag im Februar bei 16 Prozent. Doch Siluanow erwartet eine durchschnittliche Inflation für das aktuelle Jahr von 12,2 Prozent. Im ersten Quartal des aktuellen Jahres, sei mit Kapital-Abflüssen in Höhe von 30 Milliarden Dollar zu rechnen. Bis zum Jahresende sollen diese auf 100 Milliarden Dollar ansteigen.

Russlands Reservefonds wird sich von aktuell 86 Milliarden Dollar auf 8,3 Milliarden Dollar im Jahr 2017 reduzieren. Der Reservefonds wurde im Jahr 2004 für den Fall sinkender Staatseinnahmen aufgrund von Ölpreis-Rückgängen gegründet, um Staatsausgaben finanzieren zu können.

Siluanow sagt, dass sein Land keinen Zugang zum internationalen Kapitalmarkt habe. Deshalb sei es unwahrscheinlich, dass Russland planungsgemäß Staatsanleihen im Volumen von sieben Milliarden Dollar begeben werde. Doch er erwarte, dass die Ukraine ihre Eurobonds-Schulden an Russland in Höhe von drei Milliarden Dollar bis ans Ende des Jahres bedienen werde.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neu entdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...