Gemischtes

Luxus-Krise: Öl-Scheichs kaufen keine Lamborghinis mehr

Lesezeit: 1 min
06.03.2015 00:04
Die Kundschaft in Erdöl-fördernden Ländern zögert beim Kauf von Lamborghinis. Der Ölpreisverfall bringt zahlreichen Autobauern Verluste ein. Der zum VW-Konzern gehörende Luxusauto-Hersteller Lamborghini plant daher einen Geländewagen, der 2018 rauskommen könnte.
Luxus-Krise: Öl-Scheichs kaufen keine Lamborghinis mehr

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der Verfall des Ölpreises bremst die Kauflust der Kundschaft von Lamborghini. In den ölfördernden Ländern zögerten einige mögliche Käufer mit der Anschaffung eines teuren Wagens, sagte der Vorstandschef des Luxussportwagen-Herstellers, Stephan Winkelmann, am Mittwoch auf dem Genfer Automobilsalon.

„Es gibt hier und da Gutverdiener, die unter einer solchen Situation an den Märkten leiden", erläuterte er. Die Zahl halte sich aber noch in Grenzen. Dank der weltweit nach wie vor hohen Nachfrage nach seinen Modellen werde Lamborghini im laufenden Jahr wohl erneut mehr Sportwagen ausliefern: „Wir sehen die Möglichkeit, über die Zahl von 2014 hinauszuschießen", sagte Winkelmann.

Auf eine konkrete Prognose wollte er sich jedoch nicht festlegen. „Wenn der Absatz steigt, haben wir eine gute Chance, dass auch der Umsatz höher ausfällt", sagte der Lamborghini-Chef lediglich. Im abgelaufenen Jahr schlug der über Audi zur VW-Gruppe gehörende Hersteller 2.530 Sportwagen los, ein Plus von 19 Prozent. Der Umsatz kletterte um ein Fünftel auf mehr als 600 Millionen Euro.

Bei dem geplanten Geländewagen wartet Lamborghini weiter auf grünes Licht aus Wolfsburg. Im Gegensatz zu früheren Gesprächen wollte Winkelmann nicht sagen, ob der viertürige Wagen 2017 oder 2018 auf den Markt kommen soll. Das Fahrzeug dürfte das erste sein, bei dem sich Lamborghini aus dem Baukastensystem des Wolfsburger Konzerns bedient – bei diesem technischen Prinzip können gleiche Bauteile über die Grenzen von Marken hinweg eingesetzt werden, wodurch die Kosten deutlich sinken. „Wenn ein SUV von Lamborghini zustande kommt, dann wird das bestimmt mit allen Synergien des Konzerns passieren und auch aus einem Baukasten kommen", sagte Winkelmann.

Volkswagen hatte Porsche-Chef Matthias Müller unlängst in den Konzernvorstand berufen und damit den Weg für eine umfassende Neuorganisation der Führungsstruktur geebnet. Erwartet wird, dass Müller das Baukastensystem für Sportwagen überwacht, das im nächsten Jahr mit dem neuen Panamera startet. Der Modulare Sportbaukasten (MSB) könnte auch bei der Luxusmarke Bentley angewandt werden, deren Modelle etwa so groß sind wie das Flaggschiff von Porsche. Audi-Entwicklungschef Ulrich Hackenberg sagte Reuters am Rande der Genfer Messe, auch Bugatti könne sich eines Tages daraus bedienen.

Insgesamt gibt es bei VW dann drei große Baukästen: den Modularen Querbaukasten (MQB) für Fahrzeuge vom Golf bis zum Passat, den Längsbaukasten (MLB) für größere Wagen von Audi sowie den Sportbaukasten. Für jeden dieser Baukästen könnte ein Vorstandsmitglied verantwortlich gemacht werden. VW will den Konzern umbauen und profitabler machen. Neben dem Baukasten-System soll dieses Ziel mit einem umfassenden Sparplan erreicht werden.


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Europaparlament billigt neue EU-Schuldenregeln nach langwierigen Debatten
23.04.2024

Monatelang wurde über Europas neue Regen für Haushaltsdefizite und Staatsschulden diskutiert. Die EU-Abgeordneten sprechen sich nun für...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauministerin: Innenstädte brauchen vielfältigere Angebote
23.04.2024

Klara Geywitz wirbt für mehr Vielfalt in den deutschen Innenstädten, um damit stabilere Immobilienmärkte zu unterstützen. Ein Mix von...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Palantir: Wie Vorurteile die sinnvolle Anwendung von Polizei-Software behindern
23.04.2024

Palantir Technologies ist ein Software-Anbieter aus den USA, der entweder Gruseln und Unbehagen auslöst oder Begeisterung unter seinen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 20 Jahre EU-Osterweiterung: Wie osteuropäische Arbeitskräfte Deutschland unterstützen
23.04.2024

Zwei Jahrzehnte nach der EU-Osterweiterung haben osteuropäische Arbeitskräfte wesentlich dazu beigetragen, Engpässe im deutschen...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Spannung und Entspannung – Geopolitik sorgt für Bewegung bei Aktien und Rohstoffen
23.04.2024

Die hochexplosive Lage im Nahen Osten sorgte für reichlich Volatilität an den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten. Nun scheint...

DWN
Finanzen
Finanzen Staatsverschuldung auf Rekordhoch: Steuerzahlerbund schlägt Alarm!
23.04.2024

Der Bund Deutscher Steuerzahler warnt: Ohne Kehrtwende droht der fiskalische Abgrund, trotzdem schöpft die Bundesregierung das...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter - Verband alamiert
23.04.2024

Laut neuen Zahlen gibt es immer weniger Apotheken-Standorte. Der Apothekerverband spricht von „alarmierenden Zeichen“ und erklärt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber im Aufschwung: Das Gold des kleinen Mannes holt auf
23.04.2024

Silber hinkt traditionell dem großen Bruder Gold etwas hinterher. In den letzten Wochen hat der Silberpreis massiv zugelegt. Was sind die...