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Schweiz: Zahl der Insolvenzen steigt im September um 30 Prozent

Lesezeit: 1 min
10.10.2012 22:20
In der Schweiz ist im laufenden Jahr die Zahl der Insolvenzen um 6 Prozent gestiegen. Gleichzeitig wurden weniger Unternehmen neu gegründet. Im September nahm die Entwicklung geradezu dramatische Ausmaße an.
Schweiz: Zahl der Insolvenzen steigt im September um 30 Prozent

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In der Schweiz mussten von Januar bis September 2012 insgesamt 3.320 Firmen Insolvenz anmelden. Damit ist die Zahl der Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Prozent gestiegen. Außerdem erfüllten 1.586 Unternehmen die organisatorischen Anforderungen nicht mehr und wurden deshalb aufgelöst. Besonders drastisch war diese Entwicklung im September: Hier stieg die Zahl der Insolvenzen um 30 Prozent auf 492 Fälle. Zu diesem Ergebnis kommt der Wirtschaftsinformationsdienst und Bonitätsprüfer Dun & Bradstreet (D&B). D&B warnt in seinem Bericht davor, dass die offenen Forderungen meist nicht beglichen werden. Eine genaue und ständige Prüfung seiner Geschäftspartner sei daher nötig.

Besonders stark betroffen vom Anstieg der Konkurse ist die Genferseeregion: Hier meldeten über das Jahr 29 Prozent mehr Unternehmen Insolvenz an. Gleichzeitig wurden im Mittelland (-9%) und im Tessin (-2%) weniger Firmen insolvent. Die Nordwestschweiz und die Zentralschweiz langen mit acht beziehungsweise neun Prozent mehr Insolvenzen im Schweizer Durchschnitt.

Die Liquidation von Unternehmen aufgrund von Organisationsmängel (nach OR Artikel 731b) macht aktuell einen Anteil von einem Drittel aller Konkurse aus. Sie ist in diesem Jahr um vier Prozent gestiegen. Der Paragraph sieht vor, dass Gläubiger, Aktionäre oder die Betreiber des Handelsregisters bei Gericht beantragen können, dass ein Unternehmen nach den Regeln einer Insolvenz abgewickelt werden können. Dieses Verfahren wurde im Jahr 2008 eingeführt. Bis zum vergangenen Jahr wurden jedes Jahr mehr Firmen aufgrund des OR Artikel 731b aufgelöst.

Bisher wurden in diesem Jahr 28.964 Unternehmen neu gegründet. Schweizweit bedeutet dies einen Rückgang der Gründungen um ein Prozent. Alleine im September verschärfte sich die Gründungssituation allerdings. Im vergangenen Monat wurden acht Prozent weniger Unternehmen gegründet als noch im gleichen Monat des Vorjahres. Auch hier war die Genferseeregion mit vier Prozent weniger Gründungen besonders stark von dem Negativtrend betroffen. Einen stärkeren Rückgang der neuen Einträge ins Handelsregister musste nur noch Zürich hinnehmen (-7%). Im Tessin spricht D&B hingegen von einem „wahren Gründungsboom“: Die Zahl der neueingetragenen Unternehmen stieg hier um 23 Prozent.

 


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