Politik

Russischer Nato-Botschafter: USA wollen eine Revolution in Russland

Der russische Botschafter bei der Nato hat dem Westen vorgeworfen, die Regierung von Präsident Wladimir Putin durch eine Revolution stürzen zu wollen. Deswegen werde Russland dämonisiert. Die Ukraine-Krise diene den Amerikanern nur als Vorwand, um Russland zu schwächen.
08.03.2015 01:37
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Russland fühlt sich durch die jüngsten Aussagen des stellvertretenden Nato-Generalsekretär Alexander Vershbow „dämonisiert“. Dieser sagte am Donnerstag, das Ziel der russischen Staatsführung bestehe darin, „die Ukraine in einen gescheiterten Staat zu verwandeln und alternative Stimmen in Russland zu unterdrücken und zu diskreditieren, um einem russischen Maidan vorzubeugen“. Vershbow hielt seine Rede, die von der Nato veröffentlicht wurde, auf der interparlamentarischen Konferenz zur allgemeinen Außen- und Sicherheitspolitik in der lettischen Hauptstadt Riga.

Zudem sehe man ein „böses und revisionistisches Russland, das internationale Regeln verletzt, die Einflussbereiche wiederherstellen will und bereit ist, die Grenzen gewaltsam neu zu verlegen, um seine Ziele zu erreichen“.

Russlands Botschafter bei der Nato, Alexander Gruschko, widerspricht: „Durch die Dämonisierung Russlands schafft die Nato eine virtuelle Realität und übersieht damit reale Sicherheitsbedrohungen“. Endlich wisse man nun, „dass die Nato einen Traum hat, und dieser Traum ist ein Maidan in Russland“, zitiert der russische Staatssender Sputnik News Gruschko.

Regelmäßig warnt die russische Seite vor den Versuchen aus dem Westen, einen Putsch gegen Putin vorzubereiten. Der russische Außenminister Lawrow sieht hinter den Sanktionen ein Bestreben, einen „Regimewechsel“ in Moskau herbeizuführen: „Was das Konzept hinter den Sanktionen betrifft, so zeigt der Westen, dass er nicht Russland zu einer Änderung seiner Politik bewegen will, sondern dass er einen Regimewechsel bewirken will“, sagte Lawrow bereits im Herbst.

Präsident Putin hat in seiner Rede an die Nation ähnliche Bedenken geäußert: Er fürchtet, dass sein Land und dessen Wirtschaft unter dem Deckmantel der Ukraine-Krise vernichtet werden soll. Der Westen sei zur Zerstörung Russlands so entschlossen, dass die Ukraine-Krise nur als Vorwand für Sanktionen diene. Sie wären auch unter anderen Umständen gegen sein Land verhängt worden, so Putin.

Doch auch westliche Politiker spekulieren offen mit einem Sturz von Putin, wie die Grünen-Politikerin Marieluise Beck. Die Sanktionen könnten die Position von Putin innerhalb des Kreml schwächen, sagte sie im Herbst den Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Zudem setzen die Amerikaner seit Anbeginn der Ukraine Krise darauf, Putin zu stürzen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik China-Importe: Deutschlands Handel, Verbraucher und Zollbeamte fordern Regierung zu Regeln auf
22.01.2025

Täglich werden Hunderttausende Pakete mit Waren aus China auf den europäischen Markt geschwemmt, die China-Importe umgehen trickreich die...

DWN
Finanzen
Finanzen Nvidia-Aktie: Prognose 2025 mit mehr Potential als Risiko - Nvidia-Aktie Kursziel überzeugt
22.01.2025

Die Nvidia-Aktie gehört zu den Lieblingspapieren sowohl der institutionellen Investoren als auch der privaten Anleger. Der US-Chipkonzern...

DWN
Politik
Politik Rüstungsexporte steigen auf Rekordwert, mehr als die Hälfte geht an die Ukraine
22.01.2025

Die Regierung von Kanzler Scholz hatte sich ursprünglich vorgenommen, Rüstungsexporte mit einem Kontrollgesetz einzudämmen. Dann kam die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Schuhhändler Görtz erneut in die Insolvenz gerutscht
22.01.2025

Einst gab es in fast jeder Fußgängerzone eine Görtz-Schuhfiliale. Doch das Traditionsunternehmen, das 1875 gegründet wurde, ist erneut...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft IWF-Prognose Weltwirtschaft: USA im Aufwind - Deutschland abgeschlagen
22.01.2025

Die neue IWF-Konjunkturprognose für die Weltwirtschaft zeichnet ein differenziertes Bild für das Wachstum der Industrienationen....

DWN
Finanzen
Finanzen Apple-Aktie rutscht ab: Jefferies-Analyst senkt Kursziel – jetzt Apple-Aktie kaufen?
21.01.2025

Die Apple-Aktie steht am Dienstag mächtig unter Druck. Ein skeptischer Analystenkommentar sowie schwächere Verkaufszahlen in China sorgen...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt-Entwicklung 2025: Stimmung hellt sich auf, welche Segmente sind die Favoriten?
21.01.2025

Nachdem das Transaktionsvolumen auf dem Immobilienmarkt für zwei Jahre deutlich zurückgegangen war, hat er sich vergangenes Jahr...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Steigende Sozialabgaben pushen Schwarzarbeit: Handwerk wird unbezahlbar
21.01.2025

Steigende Sozialabgaben sorgen für steigende Preise: Das Handwerk fordert jetzt eine Sozialabgabenbremse, sonst werden Handwerksarbeiten...