Politik

Lufthansa: Letzter Unfall in Europa vor 20 Jahren

Lesezeit: 2 min
24.03.2015 17:19
Das letzte Lufthansa-Unglück liegt mehr als 20 Jahre zurück. Bei dem aktuellen Sicherheits-Ranking belegt die Airline Platz 12 von 60, eine Steigerung gegenüber 2014. Der verunglückte Airbus gilt als relativ sicher, allerdings war die Maschine zum Zeitpunkt des Unglücks bereits mehr als 24 Jahre in Betrieb.
Lufthansa: Letzter Unfall in Europa vor 20 Jahren

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Bei der Lufthansa und ihren Tochterunternehmen kam es zuletzt vor etwa 20 Jahren zu Unglücken. Im September 1993 prallte ein Mittelstreckenjet vom Typ A320 auf dem Warschauer Flughafen gegen einen Erdwall, zwei Personen kamen ums Leben.

Eines der bislang größten Unglücke in der Lufthansa-Geschichte ereignete sich 1974 in Kenia, als ein Boeing-Jumbojet kurz nach dem Start in Nairobi abstürzte und 60 Insassen starben. Im Juli 1999 kamen bei einem Absturz eines Flugzeuges der Lufthansa-Tochter Cargo India in Nepal nach dem Start zu einem Unglück. Fünf Menschen starben damals.

Im Oktober wollte die Lufthansa die Marke Germanwings aufs Abstellgleis stellen, um mit Eurowings und billigerem Personal mit anderen Airlines besser konkurrieren zu können. Die Lufthansa stürzte voriges Jahr mit einem Verlust von 732 Millionen Euro tief in die roten Zahlen und strich die Dividende.

Innerhalb eines Jahres konnte sich die Lufthansa in der jährlichen Sicherheitsstatistik des deutschen Unfalluntersuchungsbüros JACDEC von Rang 18 im Jahr 2014 auf Rang 12 verbessern. 60 der weltweit größten Airlines werden jedes Jahr diesem Ranking unterzogen. Auf Platz ein befindet sich derzeit Cathay Pacific Airways, gefolgt von Emirates und EVA Air (aus Taiwan).

2013 veröffentlichte statista Daten zum Alter der Flugzeugflotten „bei ausgewählten Airlines“. Mit einem durchschnittlichen Alter von 11,3 Jahren war die Flotte der Lufthansa nicht so alt wie die von Condor (15 Jahre) aber älter als die ihrer Tochter Germanwings (7,2 Jahre), TuiFly (7 Jahre) und Air Berlin. Einer Studie von Avation Week zufolge liegt das generelle Alter der Flugzeuge in Europa bei 11 Jahren, so der Aerotelegraph.

Der in Süd-Frankreich abgestürzte Airbus war mit 24 Jahren mehr als doppelt so alt wie der europäische Durchschnitt. Das Alter des Flugzeugs von 24 Jahren stelle kein Problem dar, sagte Leiter des Flugbetriebs von Germanwings, Stefan-Kenan Scheib. Viele vergleichbare Airbusse seien sicher unterwegs.

Erst im September des vergangenen Jahres hatte Lufthansa angekündigt, die Flugzeugflotte modernisieren zu wollen. Der Aufsichtsrat beschloss den Kauf von 15 Flugzeugen der A320neo und zehn der A320ceo. „Nach der im letzten Jahr erfolgten Flugzeugbestellung, hat der Konzern zum 1. September 2014 aktuell insgesamt 265 fabrikneue Flugzeuge zu einem Listenwert von 30 Milliarden Euro auf seiner Bestellliste“, so die Lufthansa. Diese sollen bis 2025 ausgeliefert werden.

Bei der nun in den französischen Alpen abgestürzten Maschine handelt es sich um einen verhältnismäßig sicheren Flugzeugtyp. Seit seinem Erstflug kam es dem Aviation Safety Network zufolge zu bisher 27 Unfällen mit Maschinen vom Typ A320. Der letzte Absturz einer A320-Maschine der Indonesia AirAsia über der Java-See forderte 162 Menschenleben. Die folgenreichste Havarie ereignete sich 2007 im brasilianischen Sao Paolo als ein A320 über die Landebahn hinausschoss. Alle 187 Insassen sowie weitere zwölf Menschen am Boden starben.

Das aktuelle Unglück ist gemessen an seinen Todesopfern einer der größten Abstürze in Europa. Das größte Unglück der vergangenen 43 Jahre ereignete sich statista zufolge 1983. Damals  kamen in Russland 174 Menschen ums Leben. 2006 starben in der Ukraine 170 Menschen, 1972 verloren 156 Menschen bei einem Unglück in Deutschland ihr Leben.

Airbus teilt mit, dass die nun abgestürzte A320-Maschine habe insgesamt fast 58.300 Flugstunden absolviert auf rund 46.700 Flügen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik DWN Exklusiv – Folker Hellmeyer: „Wir erleben die größte existenzielle Krise seit 1949“
28.05.2023

Die Machtachsen verschieben sich zu Ungunsten des Westens, konstatiert Folker Hellmeyer, Experte für Weltwirtschaft und Geopolitik. Ein...

DWN
Finanzen
Finanzen So wird der Yuan zur Reservewährung für Eurasien und Afrika
28.05.2023

Große Teile der Welt ersetzen den Dollar für Importe und Exporte durch den Yuan. Die Entwicklung erinnert an die Einführung des...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Rentenberater erklärt: So gehen Sie vorzeitig in Rente
28.05.2023

Bis zum Jahr 2031 steigt das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre. Doch es gibt Tricks, um früher in Rente zu gehen. Wir haben mit einem...

DWN
Technologie
Technologie Methanol: eine sinnvolle Alternative zu Wasserstoff und Batterie
28.05.2023

Methanol kann es leicht per Tankwagen transportiert und zudem ohne kostenintensive Umbauten über das bereits bestehende Tankstellennetz...

DWN
Finanzen
Finanzen Gebäudetyp E: Einfach (mehr) bauen
28.05.2023

In Deutschland fehlt Wohnraum, und die Bauwirtschaft befindet sich weiter in einer Abwärtsspirale. Ein möglicher Ausweg aus der Krise ist...

DWN
Politik
Politik Die EU-Kommission agiert beim Datenschutz wie ein Terrorist
27.05.2023

Wenn die EU-Kommission Facebook erneut mit hohen Strafen belegt, macht sie nur ihrem Ärger darüber Luft, dass Europa den...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands Gold-Exporte gehen nicht mehr nach Westen
27.05.2023

Wegen der Sanktionen des Westens kann Russland kein Gold mehr nach London exportieren. Stattdessen gehen die russischen Gold-Exporte nun...

DWN
Deutschland
Deutschland Weik: „An diesen neun Punkten wird Deutschland scheitern“
27.05.2023

Die Zukunftsaussichten für den Wirtschaftsstandort Deutschland und somit für den Wohlstand des Landes und seiner Bürger sehen...