Politik

US-Militärs verkaufen Waffen und Technologie im Internet

Lesezeit: 1 min
29.03.2015 00:21
Das Verteidigungs-Ministerium der USA hat offenbar die Kontrolle über heimische Waffen und Rüstungsgeräte verloren. Im Internet verkaufen Militärs Waffen und High-Tech-Gerät. Doch die US Navy bezeichnet die Verkäufe als illegal, hat aber wenig Handhabe, dagegen vorzugehen.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  
Asien  
Militär  

Das Verteidigungs-Ministerium der USA hat offenbar die Kontrolle über heimische Waffen und Rüstungsgeräte verloren. Auf diversen Online-Auktionshäusern wie eBay können Nachtsichtgeräte oder thermische Bildgebungen des US-Militärs, die zur Ortung von improvisierten Sprengsätzen benutzt werden, erworben werden.

„Seit 2009 ist ein Teil dieser fortschrittlichen Hardware als vermisst gemeldet und wird aktiv auf einer Vielzahl von Websites verkauft“, meldet das U.S. Naval Criminal Investigative Service (NCIS) in einem nur für den Dienstgebrauch vorgesehenen Dokument mit dem Titel „Diversion and Illegal Sales of Restricted USG Optical Systems“. Die Militär-Geräte werden auf 13 Webseiten unter den Rubriken Sportausstattung, Jagdzubehör oder Camping-Ausrüstung verkauft. Die Verkäufer sind offenbar aktive oder ehemalige US-Soldaten. Insgesamt 32.000 militärische Geräte wurden ursprünglich im Rahmen eines 750 Millionen Dollar schweren Pentagon-Programms an US-Soldaten verteilt und sind nicht für die zivile Nutzung gedacht.

Im Dezember 2014 wurde auf eBay ein militärisches monokulares Mikroskop von BAE Systems zum Verkauf freigegeben. Auffällig bei der Produkt-Beschreibung ist, dass das Gerät unbenutzt gewesen sein soll. 2012 meldete NBC News, dass US-Soldaten gestohlene Waffen an US-Gangs und auswärtige Staaten verkaufen. NBC News stützte sich bei der Meldung auf einen Bericht des NCIS.

Die USA kämpft auch auf anderen Ebenen mit Problemen bei der Waffenkontrolle. Im Jahr 2011 verklagte der Ex-Marine Dakota Meyer seinen Arbeitgeber BAE Systems. Der US-Rüstungskonzern soll Nachtsichtgeräte an Pakistan verkauft haben. Meyer befürchtete einen Technologietransfer, der sich am Ende nachteilig für US-Truppen in Pakistan auswirken könnte. Der NCIS schloss sich diesen Bedenken an, ohne speziell Pakistan zu nennen. Der Rechtsstreit zwischen Meyer und BAE Systems wurde Ende 2011 beigelegt.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...