Der starke Anstieg des US-Dollars riskiere das Vertrauen der Unternehmen in den USA und verlangsame das Wirtschaftswachstum des Landes, so Larry Fink, Vorstandsvorsitzender des weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock. Die ersten Auswirkungen seien vor allem bei der US-Exportwirtschaft zu spüren, allerdings gehen die Effekte über diesen Aspekt hinaus.
„Während die US-Wirtschaft als Ganzes ist nicht übermäßig auf die Exporte angewiesen ist, sind es allerdings viele unserer größten und einflussreichsten Unternehmen“, so Fink. Das könnte dazu führen, dass die Vorsitzenden der Unternehmen das Vertrauen in die US-Wirtschaft verlieren und sich bei Investitionen zurückhalten, zitiert Fink die FT.
Der Exportanteil liegt nach Angaben der Weltbank bei nur 14 Prozent der amerikanischen Wirtschaft. Das ist im Vergleich zu 30 Prozent in Kanada, 46 Prozent in Deutschland und mehr als 80 Prozent für die Niederlande und Belgien gering.
Im vergangenen Jahr hat der Dollar gegenüber dem Euro 16 Prozent und gegenüber dem Yen 13 Prozent an Wert gewonnen. Die US-Exporteure sind unzufrieden mit der Dollar-Aufwertung. Sie führt dazu, dass ihre Export-Güter teurer werden, so verlieren die Unternehmen international an Wettbewerbsfähigkeit. Zudem führt ein starker Dollar hingegen führt zu sinkenden Rohstoff- und Metallpreisen und zum Anwachsen der Schulden in den Schwellenländern, weil diese in Dollar gerechnet werden. Der starke Dollar bremst auch den US-Arbeitsmarkt. Im März wurden nur halb so viele Jobs neu geschaffen wie zuvor erwartet wurde.
Im Gegensatz zu den Unternehmen sind Investoren über den starken Dollar sehr erfreut. Es sei an der Zeit für die Anleger wieder auf den Dollar zu setzen, meldet der Währungsanalyst ING laut Bloomberg. Der Dollar hat zwar seit dem Zwölf-Jahres-Hoch gegenüber dem Euro 3,7 Prozent an Wert verloren. Doch Sorgen sind aus Sicht der ING Groep NV übertrieben. Der Devisenanalyst bei ING, Petr Krpata, widerspricht der Ansicht, dass die Preisgestaltung auf dem Markt sich in einem sehr verhaltenen Tempo im Rahmen des Straffungs-Zyklus befinde. „Wir sehen gerade die jüngste Korrektur als eine perfekte Gelegenheit, um wieder in den Handel einzusteigen“, so Krpata.