Politik

Währungskrieg: BlackRock warnt vor Folgen des starken Dollars

Lesezeit: 1 min
13.04.2015 00:31
Der starke Dollar riskiere das Vertrauen in die US-Wirtschaft, warnt der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock. Das gefährde Wachstum und Investitionen. Devisen-Experten erwarten, dass der Dollar noch weiter aufwerten wird.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der starke Anstieg des US-Dollars riskiere das Vertrauen der Unternehmen in den USA und verlangsame das Wirtschaftswachstum des Landes, so Larry Fink, Vorstandsvorsitzender des weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock. Die ersten Auswirkungen seien vor allem bei der US-Exportwirtschaft zu spüren, allerdings gehen die Effekte über diesen Aspekt hinaus.

„Während die US-Wirtschaft als Ganzes ist nicht übermäßig auf die Exporte angewiesen ist, sind es allerdings viele unserer größten und einflussreichsten Unternehmen“, so Fink. Das könnte dazu führen, dass die Vorsitzenden der Unternehmen das Vertrauen in die US-Wirtschaft verlieren und sich bei Investitionen zurückhalten, zitiert Fink die FT.

Der Exportanteil liegt nach Angaben der Weltbank bei nur 14 Prozent der amerikanischen Wirtschaft. Das ist im Vergleich zu 30 Prozent in Kanada, 46 Prozent in Deutschland und mehr als 80 Prozent für die Niederlande und Belgien gering.

Im vergangenen Jahr hat der Dollar gegenüber dem Euro 16 Prozent und gegenüber dem Yen 13 Prozent an Wert gewonnen. Die US-Exporteure sind unzufrieden mit der Dollar-Aufwertung. Sie führt dazu, dass ihre Export-Güter teurer werden, so verlieren die Unternehmen international an Wettbewerbsfähigkeit. Zudem führt ein starker Dollar hingegen führt zu sinkenden Rohstoff- und Metallpreisen und zum Anwachsen der Schulden in den Schwellenländern, weil diese in Dollar gerechnet werden. Der starke Dollar bremst auch den US-Arbeitsmarkt. Im März wurden nur halb so viele Jobs neu geschaffen wie zuvor erwartet wurde.

Im Gegensatz zu den Unternehmen sind Investoren über den starken Dollar sehr erfreut. Es sei an der Zeit für die Anleger wieder auf den Dollar zu setzen, meldet der Währungsanalyst ING laut Bloomberg. Der Dollar hat zwar seit dem Zwölf-Jahres-Hoch gegenüber dem Euro 3,7 Prozent an Wert verloren. Doch Sorgen sind aus Sicht der ING Groep NV übertrieben. Der Devisenanalyst bei ING, Petr Krpata, widerspricht der Ansicht, dass die Preisgestaltung auf dem Markt sich in einem sehr verhaltenen Tempo im Rahmen des Straffungs-Zyklus befinde. „Wir sehen gerade die jüngste Korrektur als eine perfekte Gelegenheit, um wieder in den Handel einzusteigen“, so Krpata.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bildung für die Zukunft SOS-Kinderdorf Thüringen im Einsatz für die Demokratie

In einer Zeit, in der die Unzufriedenheit mit der Politik wächst, engagiert sich das SOS-Kinderdorf Thüringen mit einem Demokratieprojekt...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Vom Homeoffice zurück ins Büro: Wie gelingt es Unternehmen, ihre Mitarbeiter wieder ins Büro zu holen?
29.12.2024

Spätestens seit der Corona-Pandemie ist das Arbeiten von zu Hause aus in den meisten deutschen Unternehmen etabliert. Was damals als...

DWN
Finanzen
Finanzen Rundfunkbeitrag: ZDF bleibt bei Klage vor dem Bundesverfassungsgericht
29.12.2024

ZDF-Senderchef Norbert Himmler verteidigt die Klage gegen die geplante Erhöhung des Rundfunkbeitrags. Die öffentlich-rechtlichen Sender...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Condor stutzt Nordamerika-Programm
29.12.2024

Um seine Fernflüge zu füllen, konnte sich Condor bislang auf Zulieferflüge der Lufthansa verlassen. Doch die Konditionen haben sich...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Wo Zuwanderung eine Chance ist und der Arbeitsmarkt Zuwanderung braucht
29.12.2024

Der deutsche Arbeitsmarkt steht vor großen Herausforderungen: Die geburtenstarken Babyboomer verabschieden sich nach und nach in den...

DWN
Politik
Politik CDU-Chef Merz: Ukraine-Friedenstruppe nur mit einwandfreiem Mandat
29.12.2024

Am 20. Januar übernimmt Donald Trump die Regierungsgeschäfte in den USA. Wie soll sich Berlin auf dessen Politik gegenüber Kiew...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Baywa vereinbart Rettungsplan - erste große Schritte
29.12.2024

Im Sommer geriet Deutschlands führender Agrarhändler an den Rand der Zahlungsunfähigkeit. Preis der Rettung sind die Schrumpfung und...

DWN
Panorama
Panorama Fast alle Insassen bei Flugzeugunglück in Südkorea tot
29.12.2024

Es ist eines der schwersten Flugzeugunglücke seit Jahren: Eine Maschine mit 181 Insassen zerschellt auf dem südkoreanischen Flughafen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fachkräfte für KMU: Die Bedeutung von Unternehmenskultur und Flexibilität im Recruiting
29.12.2024

Fachkräfte für KMU zu gewinnen und langfristig zu binden, ist eine der größten Herausforderungen im Mittelstand. Nicole Bauer, Expertin...