Politik

Umsatz von Siemens in Russland bricht um 50 Prozent ein

Der Umsatz von Siemens ist wegen der Russland-Sanktionen drastisch eingebrochen. Siemens-Chef Kaeser verzichtet auf eine direkte Kritik an der Bundesregierung. Er hat aus der Schelte gelernt, die über ihn vor einem Jahr hereingebrochen war, als er vom ZDF-Mann Kleber wegen einer Russland-Reise beispiellos abgekanzelt wurde. Nun lässt Kaeser eben einfach die Fakten sprechen.
13.04.2015 01:07
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Beim Industriekonzern Siemens ist der Umsatz auf dem russischen Markt infolge der westlichen Wirtschaftssanktionen um rund 50 Prozent eingebrochen. Vorstandschef Joe Kaeser sagte der Zeitung Bild am Sonntag: «Das Russland-Geschäft ist allgemein stark eingebrochen, unseres ist etwa um die Hälfte zurückgegangen.» Dennoch werde man die Sanktionen weiter unterstützen. «Wir folgen dem Primat der Politik. Daran halten wir uns, und das habe ich immer deutlich gemacht. Aber auch, dass es besser ist, miteinander statt übereinander zu reden.» Siemens ist traditionell stark engagiert in Russland und kommt dort auf einen Milliarden-Jahresumsatz.

Kaesers auf den ersten Blick seltsam anmutende Unterwerfung unter die Politik ist bei genauerem Hinsehen ein geschickter Schachzug seiner Kommunikationsabteilung: Kaeser war vor einem Jahr von den von den Zwangsgebühren der öffentlich-rechtlichen Sender krisenfrei finanzierten Inquisitoren geprügelt worden, weil er es gewagt hatte, einen lange geplanten Besuch in Moskau nicht abzusagen. Vor allem der ZDF-Mann Claus Kleber hatte versucht, Kaeser in einem beispiellos überheblichen Interview vorzuführen (siehe Video am Anfang des Artikels). Das will sich Kaeser offenbar nicht mehr antun - und lässt einfach die Fakten sprechen. Er dürfte dabei dem Kalkül folgen, dass die Fakten so eindeutig sind, dass das ZDF auf ein erneutes, unqualifiziertes Interview verzichten werde.

Kaeser hatte im übrigen den Spruch mit dem Primat der Politik schon in der Sendung mit Kleber gebracht, fand aber keine Gnade vor dem Moderator. Kaeser war es trotzdem gelungen, den Anwürfen und Unterstellungen ruhig und souverän zu begegnen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Einigung bei historischem Schuldenpaket: Schwarz-rote Grund­ge­setz­än­de­rungen werden grün
14.03.2025

100 Milliarden Sonderschulden für die Grünen und Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz: Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Du bist mir eine Marke! Der Erfolg von 130 Jahren Falke-Socken
14.03.2025

Franz-Peter Falke leitet das Familienunternehmen im Sauerland in vierter Generation. Zwischen Wahren der Tradition und Wappnen für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betriebsbedingte Kündigung: Was gilt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
14.03.2025

Die andauernde Wirtschaftskrise führt in Deutschland zu immer mehr Firmenpleiten und zunehmenden Stellenabbau bei Unternehmen. Damit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla: Trump-Zölle könnten dem E-Autobauer schaden
14.03.2025

Tesla-Chef Elon Musk gilt als Trump-Unterstützer – doch sein Unternehmen schlägt Alarm. Die Strafzölle der US-Regierung könnten nicht...

DWN
Politik
Politik BSW: neues Wahlergebnis zählt 4.277 Zweitstimmen mehr - trotzdem kein Einzug in den Bundestag
14.03.2025

Das BSW scheitert final am Einzug in den Bundestag: 0,02 Prozent fehlten! Während sich an der Sitzverteilung nichts mehr ändert, treten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unser neues Magazin ist da: Gesund arbeiten und gesund leben? Die Balance auf der Kippe
14.03.2025

Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...