Politik

Arbeitsagentur: Chancen auf Arbeitsplatz in Deutschland sinken

Die Krise wirkt sich nun auch verstärkt auf den Arbeitsmarkt in Deutschland aus. Wegen des angespannten Arbeitsmarktes ist es schwerer geworden, über einen neuen Job wieder aus der Arbeitslosigkeit zu kommen. Das höchste Risiko, arbeitslos zu werden, haben junge Arbeitnehmer.
17.10.2012 12:22
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Hollande: Deutschland ist nicht das einzige Land, das zahlt

Jeder zweite Deutsche hat Angst, seinen Arbeitsplatz zu verlieren. Dies geht aus einer Umfrage der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor. Tatsächlich verlieren aktuell monatlich lediglich 9 von 1.000 Arbeitnehmern ihre Beschäftigung. Doch die Situation hat bereits Krisenausmaße erreicht: „Auch während der Wirtschaftskrise 2009 war das Zugangsrisiko nur unwesentlich höher“, teilt die BA nun mit. Vor drei Jahren wurde monatlich noch 11 von 1.000 Arbeitnehmern arbeitslos.

Wesentlich verschlechtert hat sich allerdings die Perspektive der Arbeitslosen: „Aktuell können monatlich 67 von 1.000 Arbeitslosen die Arbeitslosigkeit durch eine Beschäftigung oder Ausbildung beenden. Das sind weniger als 2011 (72 von 1.000), aber immer noch mehr als in der Wirtschaftskrise 2009 (61 von 1.000)“, schreibt die Agentur für Arbeit.

Besonders gefährdet sind junge Erwerbstätige. Sie haben ein deutlich höheres Risiko, arbeitslos zu werden. Pro Monat werden 16 von 1.000 jugendlichen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten arbeitslos. Arbeitnehmer die älter als 55 Jahre sind, haben hingegen ein geringere Risiko, entlassen zu werden: In dieser Altersgruppe werden monatlich nur 10 von 1.000 Beschäftigten arbeitslos.

Dies hat vor allem zwei Gründe. Zum einen werden viele Jugendliche nach abgeschlossener Ausbildung im Betrieb nicht in eine Anstellung übernommen. Zum anderen werden Jugendliche leichter entlassen, wenn es in einem Unternehmen zu Stellenabbau kommt.

Jugendliche verlieren ihren Job zwar leichter, haben es dann aber einfacher, einen neuen zu finden: „Derzeit nehmen monatlich 141 von 1.000 Arbeitslosen unter 25 Jahre eine Beschäftigung auf oder beginnen eine Ausbildung. Ältere haben dagegen größere Schwierigkeiten, wieder in den Arbeitsmarkt zu kommen; das gelingt pro Monat nur 29 von 1.000 Arbeitslosen über 55 Jahre“, heißt es von der Agentur für Arbeit.

Weitere Themen

Euro-Austritt Griechenlands könnte weltweite Wirtschaftskrise auslösen

Türkischer Minister: „Die EU ist die scheinheiligste Organisation der Welt“

Handelskammer fordert Solidarität mit Griechenland

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft E-Mobilität in China: Warum der Westen zurückfällt
28.04.2025

Chinas Autobauer überrollen die E-Mobilitätswelt – effizient, günstig, selbstbewusst. Während westliche Marken im Reich der Mitte an...

DWN
Politik
Politik Nato-Beitritt Deutschlands: 70 Jahre Bündnistreue im Wandel der Sicherheitspolitik
28.04.2025

Mit einem feierlichen Festakt wird heute in Brüssel an den Nato-Beitritt Deutschlands vor fast 70 Jahren erinnert. Für den Festakt im...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Trump glaubt an Selenskyjs Verzicht auf Krim
28.04.2025

Bislang hat Selenskyj eine Abtretung von Territorium an Russland ausgeschlossen. Trump glaubt nach einem Treffen in Rom, dass sich diese...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Ausblick: Deutscher Aktienmarkt weiterhin im Zoll-Chaos – Berichtssaison nimmt Fahrt auf
28.04.2025

Der weltweite Zollstreit dürfte auch in der kommenden Woche das Geschehen am deutschen Aktienmarkt prägen. "Aktuell ist alles an der...

DWN
Politik
Politik Friedensforschungsinstitut Sipri: Weltweite Militärausgaben erreichen neues Rekordhoch
28.04.2025

Die weltweiten Militärausgaben haben 2024 erneut ein Rekordhoch erreicht. Laut dem Friedensforschungsinstitut Sipri summierten sich die...

DWN
Politik
Politik Neue Bundesregierung: Union stellt Personal für Ministerposten vor
28.04.2025

Rund eine Woche vor der geplanten Wahl von Friedrich Merz zum Kanzler der neuen Bundesregierung wollen CDU und CSU ihre Besetzung der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der Seeweg kann zur neuen Umweltroute werden – so sieht das neue Klimapaket aus
28.04.2025

Die internationale Schifffahrt galt lange als Klimasünder mit Sonderstatus. Nun ändert sich das grundlegend: Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen „Hart arbeiten – das ist alles“: Wie Nvidia zum Börsenliebling wurde
28.04.2025

Vom Tellerwäscher zum Tech-Tycoon – wie Jensen Huang mit eiserner Disziplin Nvidia zur KI-Supermacht machte und nun gegen die Schatten...