Politik

Kärnten droht wegen Pleite-Gefahr unter Kuratel gestellt zu werden

Dem Bundesland Kärnten droht die Pleite, weil sich das Land nach dem Hypo-Desaster nicht mehr über den freien Kapitalmarkt finanzieren kann. Das Land braucht für das laufende Jahr dringend 340 Millionen Euro, sonst droht in wenigen Wochen die Pleite. Wien plant, dem Land einen Finanzkommissär zur Aufsicht zu schicken.
22.04.2015 14:31
Lesezeit: 1 min

Das Hypo-Desaster und die damit verbundene Abstufung der Bonität bringen Kärnten an den Rand einer Pleite. Das Land braucht dringend einen Kredit der Bundes-Schuldenagentur, um die Liquidität zu sichern. Bereits im März warnte die Landesregierung, dass sich das Land nicht mehr über den freien Kapitalmarkt finanzieren kann.

Die gesamte Kärntner Landesregierung muss daher am Donnerstag nach Wien reisen, um mit der österreichischen Bundesregierung über die Freigabe von weiteren Krediten zu verhandeln. Gibt es keine Lösung, kann sich Kärnten aus eigener Kraft nur noch etwa vier bis sechs Wochen finanzieren. Laut APA-Informationen ist sogar die Einsetzung eines Aufsichtskommissärs von Bundesseite angedacht. In Kärnten spricht man von einer „Knebelkuratel“, die das Land entmachtet.

Neben den dringen benötigten Krediten geht es am Donnerstag auch um viele Fragen rund um die Abwicklung der Hypo-Bad-Bank Heta, etwa zu den Landeshaftungen oder dem weiteren Vorgehen nach dem Schulden-Moratorium, sagte der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser zur Kleinen Zeitung.

Es ist völlig auch unklar, was das Hypo-Desaster noch für den Europäischen Banken-Sektor bedeuten wird. Die Bayerische Landesbank klagt Kärnten im Zusammenhang mit dem Hypo-Desaster um die Skandalbank Hypo Alpe Adria auf 2,6 Milliarden Euro. Auch die Weltbank will ihre 150 Millionen Euro wieder haben.

Die Kärntner Bevölkerung muss sich auf grobe Einschnitte vorbereiten. Am Dienstag hat die Landesregierung etwa die Abschaffung des Babygeldes mit Ende Mai beschlossen, berichtet der ORF.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...