Finanzen

Stada setzt trotz Krise auf Russland-Geschäft

Der Generikahersteller Stada will auch in Zukunft in Russland investieren. Stada-Chef Hartmut Retzlaff ist der Ansicht, dass das Land trotz der derzeitigen Krise und Sanktionen ein großes Wachstumspotential hat.
03.06.2015 13:38
Lesezeit: 1 min

Der Generikahersteller Stada will trotz der Russland-Krise weiter Geschäfte in seinem wichtigsten Auslandsmarkt machen. Ihren diesjährigen Investorentag mit Analysten werde die Firma aus dem hessischen Bad Vilbel sogar in Sankt Petersburg abhalten, sagte Vorstandschef Hartmut Retzlaff am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Frankfurt. „Wir möchten damit ein Zeichen setzen und zeigen, dass wir uns nach wie vor zu unseren Aktivitäten im russischen Markt bekennen, weil wir langfristig von dessen weiterem Wachstumspotenzial überzeugt sind“, erläuterte er. Die Bedingungen in dem osteuropäischen Schwellenland seien zwar weiter schwierig. Aber Retzlaff betonte: „Was den Ausblick für Russland anbelangt, sind wir verhalten optimistisch.“

Noch immer erzielt Stada in Russland mehr Umsatz als in jedem anderen Land außerhalb Deutschlands, auch wenn der Anteil am Konzernumsatz im ersten Quartal 2015 wegen der Abwertung des Rubels auf neun Prozent von noch knapp 18 Prozent im Jahr 2014 fiel. Zum einen sind die Einnahmen in Russland in Euro gerechnet weniger wert, zum anderen können die Russen wegen der Wirtschaftskrise für Medikamente immer weniger ausgeben. Stada versuche, mit Kosteneinsparungen in der Verwaltung und einem generellen Einstellungsstopp in Russland gegenzusteuern, erläutere der Stada-Chef. „Insgesamt ist es unser Anspruch, dass wir uns im russischen Markt - zumindest was das operative Geschäft betrifft - auf Jahresfrist gesehen etwas besser entwickeln als im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres.“ Von Januar bis März hatte die Rubelschwäche bei Stada zu einem Einbruch des bereinigten Betriebsgewinns (Ebitda) um 19 Prozent auf 92,6 Millionen Euro geführt.

Retzlaff bekräftigte, dass Stada sein Geschäft mit weiteren Zukäufen ausbauen will. „Dabei halten wir vor allem Ausschau nach kleineren Produktakquisitionen, bevorzugt im Selbstzahlersegment.“ Retzlaff fociert zudem den Ausbau des Geschäfts mit Kopien von Biotech-Arzneien. Gegenwärtig prüfe Stada Optionen für die Einlizenzierung eines Biosimilars zu Adalimumab. Das unter dem Namen Humira bekannte Mittel zur Behandlung rheumatoider Arthritis gilt als eines der teuersten Medikamente auf dem deutschen Markt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Politik
Politik Nordkoreas Kronprinzessin: Kim Ju-Ae rückt ins Zentrum der Macht
18.07.2025

Kim Jong-Un präsentiert die Zukunft Nordkoreas – und sie trägt Handtasche. Seine Tochter Kim Ju-Ae tritt als neue Machtfigur auf. Was...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Birkenstock: Von der Orthopädie-Sandale zur globalen Luxusmarke
18.07.2025

Birkenstock hat sich vom Hersteller orthopädischer Sandalen zum weltweit gefragten Lifestyle-Unternehmen gewandelt. Basis dieses Wandels...

DWN
Politik
Politik 18. Sanktionspaket verabschiedet: EU verschärft Sanktionsdruck mit neuen Preisobergrenzen für russisches Öl
18.07.2025

Die EU verschärft ihren wirtschaftlichen Druck auf Russland: Mit einem neuen Sanktionspaket und einer Preisobergrenze für Öl trifft...

DWN
Politik
Politik China investiert Milliarden – Trump isoliert die USA
18.07.2025

China bricht alle Investitionsrekorde – und gewinnt Freunde in aller Welt. Trump setzt derweil auf Isolation durch Zölle. Wer dominiert...

DWN
Finanzen
Finanzen Energie wird unbezahlbar: Hohe Strom- und Gaskosten überfordern deutsche Haushalte
18.07.2025

Trotz sinkender Großhandelspreise für Energie bleiben die Kosten für Menschen in Deutschland hoch: Strom, Gas und Benzin reißen tiefe...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzen: Deutsche haben Angst um finanzielle Zukunft - Leben in Deutschland immer teurer
18.07.2025

Die Sorgen um die eigenen Finanzen sind einer Umfrage zufolge im europäischen Vergleich in Deutschland besonders hoch: Acht von zehn...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kursgewinne oder Verluste: Anleger hoffen auf drei entscheidende Auslöser für Börsenrally
18.07.2025

Zölle, Zinsen, Gewinne: Neue Daten zeigen, welche drei Faktoren jetzt über Kursgewinne oder Verluste entscheiden. Und warum viele...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wenn Kunden nicht zahlen: So sichern Sie Ihre Liquidität
18.07.2025

Alarmierende Zahlen: Offene Forderungen in Deutschland sprengen die 50-Milliarden-Euro-Marke. Entdecken Sie die Strategien, mit denen Sie...